Euro-Cent muss bleiben

Man sollte meinen, angesichts von Schuldenkrise und Europamüdigkeit hätte die EU-Kommission andere Probleme als sich um die Abschaffung der Ein- oder Zwei-Cent-Münzen zu kümmern. Ihr neuer Vorschlag, die Währung erst bei Fünf-Cent-Münzen zu starten, zeugt einmal mehr von Bürgerferne. Das Verbot der Glühbirne und die Gurkenkrümmung lassen grüßen.

Eine Währung, die auf die kleinste Einheit verzichtet, ist eine unvollständige Währung. Es ist, als würde man auf der Zahlengerade einfach einige Zahlen weglassen und noch immer behaupten, es handle sich um Mathematik. Dass es für den Verbraucher einen Unterschied macht, ob ein Brötchen 27 oder 30 Euro-Cent kostet, wird er spätestens dann erfahren, wenn er für eine große Festgesellschaft einkauft.

Auch die Produktionskosten, die die EU-Kommission heranführt, sind kein Argument. Denn aus der Münzproduktion ziehen die Finanzminister insgesamt immer noch einen Gewinn, selbst wenn die kleinen Münzen bisweilen ein Verlustgeschäft sind. Die EU-Kommission sollte die Kirche im Dorf lassen.

(RP)
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