Von der Pleite bedrohter Inselstaat Zypern denkt wieder an Zwangsabgabe

Nikosia · Zyperns Regierung denkt erneut darüber nach, eine Zwangsabgabe auf Geldeinlagen einzuführen. Dies sagte der konservative Abgeordnete Prodromos Prodromou am Freitag im zyprischen Fernsehen.

"Es wird die hohen Geldeinlagen betreffen", sagte Prodromou. Über derartige Überlegungen war zuvor bereits spekuliert worden, nun bestätigte dies erstmals ein Politiker.

Der Chef der größten zyprischen Bank, der Bank of Cyprus, Andreas Artemis, rief die Regierung auf, "ohne weitere Verzögerungen den Vorschlag der Eurogruppe (wieder) einzuführen." Anderenfalls könnten nach einem Zusammenbruch des Banksystem die Geldeinlagen aller Menschen verloren gehen. Tausende Menschen würden ihren Arbeitsplatz verlieren.

Das zyprische Parlament hatte eine Zwangsabgabe auf Bankguthaben am vergangenen Dienstag abgelehnt. Zypern muss eine Eigenleistung von 5,8 Milliarden Euro zusammenbringen, um Beistandskredite der EU in Höhe von zehn Milliarden Euro zu erhalten.

(dpa/das/csi)
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