Umfrage 60 Prozent der Deutschen für Verbleib in der EU

Brüssel · Rund zwei von drei Deutschen würden einer Umfrage zufolge bei einer Volksabstimmung für einen Verbleib in der Europäischen Union stimmen. Die Zustimmung zur EU ist in Deutschland damit im Vergleich zu Umfragen in anderen EU-Ländern höher.

 EU-Fahnen wehen vor der EU-Kommission in Brüssel.

EU-Fahnen wehen vor der EU-Kommission in Brüssel.

Foto: dpa, cul lof tmk gfh

In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov mit 2075 Teilnehmern in ganz Deutschland gaben 60 Prozent der Befragten an, bei einem Referendum über die EU-Mitgliedschaft dafür stimmen zu wollen, in der Europäischen Union zu bleiben. 26 Prozent der Befragten würden hingegen für einen Austritt votieren.

Im Vergleich mit den EU-Ländern Dänemark, Schweden und Finnland, in denen ebenfalls Menschen nach ihrer Einstellung zur Europäischen Union befragt wurden, liegt damit die Zustimmung in Deutschland am höchsten. In Deutschland sind Volksabstimmungen auf Bundesebene rechtlich nicht vorgesehen.

Für Frankreich liegen nur Umfrage-Ergebnisse von Dezember vor:
Demnach waren weniger als die Hälfte der Franzosen (45 Prozent) für einen Verbleib in der EU. 35 Prozent hätten für einen Austritt gestimmt. Im April und Mai wird in Frankreich ein neuer Präsident gewählt.

Auch die Nato spielt in den Augen von knapp zwei Dritteln der Befragten in Deutschland weiter eine wichtige Rolle bei der Verteidigung westlicher Länder. 15 Prozent hingegen halten die westliche Militärallianz nicht länger für bedeutsam. Damit messen die Deutschen dem Verteidigungsbündnis eine geringere Bedeutung bei als die Befragten aus den meisten anderen untersuchten Ländern. Einzig in Frankreich halten die Studienteilnehmer die Nato für unwichtiger.

Der neue US-Präsident Donald Trump hatte unlängst die 1949 von den USA und westlichen Staaten gegründete Nato in der jetzigen Form als obsolet bezeichnet, also als überflüssig oder überholt. In einer Rede vor dem US-Zentralkommando in Tampa (Florida) sprach Trump am Montag hingegen von einer "starken Unterstützung" für die Allianz. Alle Partner müssten jedoch ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen.
Trump will nach Angaben des Weißen Hauses Ende Mai zu einem Nato-Gipfel nach Brüssel kommen.

(rent/dpa)
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