Vertrauliche Verhandlungen Varoufakis soll Gespräche mitgeschnitten haben
Athen · Neuer Ärger um den griechischen Finanzminister Giannis Varoufakis: Er soll laut einem Medienbericht während des informellen Treffens der Eurogruppe vergangenen Monat im lettischen Riga heimlich Tonaufnahmen gemacht haben.
"Es wäre inakzeptabel, falls er es gemacht hat", sagte der Vizepräsident des griechischen Parlamentes, Alexis Mitropoulos, am Donnerstag im griechischen Fernsehen. In dem Bericht im Magazin der "New York Times" hatte in einer Randnotiz gestanden, dass Varoufakis gesagt habe, er habe von dem Treffen der Gruppe Tonaufnahmen gemacht, aber könne sie wegen der Vertraulichkeitsregeln nicht öffentlich machen.
Varoufakis hatte den Bericht im Magazin der "New York Times" am Vorabend weder bestätigt noch dementiert. "Meine Achtung der Vertraulichkeit meiner Gespräche mit meinen Amtskollegen...ist beispielhaft", erklärte Varoufakis vor Journalisten. Anschließend aber sagte er bei einem Seminar, er sei glücklich darüber, dass manche Angst hätten, dass das, was sie bei dem Treffen der Eurogruppe gesagt haben, ans Tageslicht komme.
Varoufakis, der nach einem offenbar turbulenten informellen Treffen der Eurogruppe am 24. April praktisch nicht mehr die Verhandlungen Athens mit den Geldgebern führt, scheint gekränkt zu sein. Einige seiner Kollegen hätten damals an die Presse durchsickern lassen, er sei während des Treffens wegen seiner Verhandlungstaktik als "Zocker" und "Amateur" beschimpft worden. Varoufakis hat dies immer wieder bestritten. Und auch gegenüber der "New York Times" sagte er, dass er all das "mit jeder Faser meines Körpers" bestreite.