Schuldenstreit Schäuble: Athen hat "sich offenbar gar nicht bewegt"
Brüssel · Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat die griechische Regierung aufgefordert, ihre Position im Schuldenstreit mit den Euro-Partnern klar darzulegen. Er sei mit Blick auf einen Kompromiss "sehr skeptisch".
"Die griechische Regierung hat sich offenbar gar nicht bewegt.", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vor Beginn der Beratungen der Finanzminister der Eurozone in Brüssel. Es gehe deshalb bei dem Treffen nicht um Verhandlungen. Athen müsse vielmehr eine Entscheidung treffen, "was man eigentlich will".
Die neue griechische Regierung fordert eine deutliche Lockerung der Spar- und Reformauflagen, denen Athen in den vergangenen Jahren im Gegenzug für zwei Hilfsprogramme mit einem Volumen von 240 Milliarden Euro zugestimmt hatte.
In den vergangenen Tagen hatten Experten der Gläubiger-Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) versucht, sich einen Überblick über die aktuelle griechische Finanzlage zu verschaffen und mögliche Kompromisslinien auszuloten.
"Das, was ich bis jetzt gehört habe, hat meinen Optimismus nicht bestärken können", sagte Schäuble. Er warte jetzt, was der Bericht der Experten ergebe. Er sehe "im Augenblick" nicht, wie Griechenland "irgendwann das Vertrauen der Märkte zurückgewinnen kann". Das aktuelle Hilfsprogramm müsse erfüllt werden und laufe Ende Februar aus, sagte Schäuble. Wenn die Zeit dafür nicht reiche, "dann kann man darüber nachdenken, was man tun kann".