Neue Sorte vor der Freigabe Wieder keine Einigung über Genmais

Brüssel · Die EU-Mitgliedsstaaten haben sich erneut nicht einigen können, ob eine neue Genmais-Sorte in der Europäischen Union zugelassen werden soll oder nicht.

 Die EU-Kommission muss nun über die Freigabe der neuen Genmais-Sorte entscheiden.

Die EU-Kommission muss nun über die Freigabe der neuen Genmais-Sorte entscheiden.

Foto: ZB

Wie schon bei der ersten Abstimmung habe es am Donnerstag weder eine Mehrheit für eine Zulassung noch für ein Verbot der Sorte MIR-162 des Herstellers Syngenta gegeben, hieß es in EU-Diplomatenkreisen. Auch eine zwischenzeitlich veröffentlichte Studie zur Schädlichkeit von Genmais habe die Positionen nicht verändert.

Freigabe durch EU-Kommission wahrscheinlich

Insgesamt 13 Staaten stimmten den Angaben zufolge für eine Zulassung des Genmaises als Lebensmittel und Tierfutter, zehn dagegen. Vier Staaten enthielten sich - darunter Deutschland. Entscheiden muss nun die EU-Kommission. Da die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) der Pflanze aber bescheinigt, dass sie keine gesundheitsschädlichen Wirkungen hat, muss die Kommission sich voraussichtlich für eine Freigabe entscheiden.

Ein französisches Forscherteam hatte in der vergangenen Woche eine Studie veröffentlicht, derzufolge mit Genmais gefütterte Ratten früher starben und deutlich häufiger an Krebs erkrankten als Tiere, die herkömmliche Nahrung erhielten. Die Ratten wurden dabei mit Genmais der Sorte NK-603 des US-Agrarkonzerns Monsanto gefüttert. Dieser ist in der EU nicht zum Anbau, jedoch zur Verwendung in Tierfutter und Lebensmitteln zugelassen.

Monsanto hatte die Studie scharf kritisiert. Die Untersuchung entspreche nicht den "akzeptablen Mindeststandards" für wissenschaftliche Studien, die Ergebnisse würden durch die vorgelegten Daten nicht gestützt. Es gebe daher "keinen nachvollziehbaren Zusammenhang" zwischen gentechnisch verändertem Mais und den von den Autoren der Studie formulierten Ergebnissen. Auch Wissenschaftler kritisierten die Studie. Die EFSA will kommende Woche eine "vorläufige wissenschaftliche Bewertung" vorlegen.

(AFP)
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