Weizen als Waffe Hinter dem Krieg lauert eine gigantische Hungersnot

Brüssel · Wenn Russland und die Ukraine als Kornkammern der Welt ausfallen, hat das über die akute Bedrohung von Menschenleben in den Kriegsgebieten hinaus verheerende Folgen für die globale Lebensmittelsituation. Einzelne Länder sind nahezu völlig von diesen Getreidelieferungen abhängig.

 Wolken über einem Getreidefeld bei Pulheim im vorletzten Sommer.

Wolken über einem Getreidefeld bei Pulheim im vorletzten Sommer.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Hunderttausende von Ukrainern sind von der Lebensmittelversorgung abgeschnitten. Die Welt sorgt sich, dass die Truppen von Russlands Präsident Wladimir Putin die Bevölkerung nicht nur bombardieren, sondern regelrecht aushungern. Doch zugleich wachsen die Besorgnisse, dass bis zu hundert Millionen Menschen in den afrikanischen und auch in einigen arabischen Ländern in absehbarer Zeit hungern müssen. Denn Russland und die Ukraine stellen fast ein Drittel der weltweiten Mais- und Getreidelieferungen. Einzelne Länder sind nahezu völlig davon abhängig. Mit dem Kapern von Frachtschiffen mit Lebensmitteln hat Russland die Krise jetzt schon verschärft - und will nun nur noch solche Länder beliefern, die dem Regime in Moskau freundlich gesinnt sind.