Le Pen feiert Orbáns Sieg Was die Wahlen in Ungarn für die EU bedeuten

Brüssel · Mit Viktor Orbáns überraschend deutlicher Wiederwahl stellen sich für die EU neue Fragen. Orbáns politische Freundin Marine Le Pen nimmt es als Rückenwind für die Schlussphase des Präsidentschaftswahlkampfes in Frankreich. Damit käme die EU in ganz schwere Fahrwasser.

 Viktor Orbán bei einer Wahlparty am Sonntagabend in Budapest.

Viktor Orbán bei einer Wahlparty am Sonntagabend in Budapest.

Foto: dpa/Petr David Josek

Marine Le Pen war schneller als alle anderen. Von einem „überwältigenden Sieg“ sprach die französische rechtspopulistische Präsidentschaftskandidatin bereits, als die Ergebnisse in Ungarn noch auf leicht schwankendem Boden standen. Dazu präsentierte sie im Kurznachrichtendienst Twitter ein Bild mit zwei derart freudestrahlend händeschüttelnden Protagonisten, dass die politisch nicht so interessierten Nutzer durchaus den Eindruck gewinnen konnten, hier zeigten sich zwei frisch gewählte Staatenlenker. Tatsächlich will Marine Le Pen die Wiederwahl ihres engen politischen Freundes Victor Orbán in Ungarn als Rückenwind für den eigenen Triumph über Emmanuel Macron nehmen: Schon an diesem Wochenende steigt der erste Wahlgang, der entscheidende zweite 14 Tage später. Käme es so, wäre Europa nicht wiederzuerkennen.