Ukraine-Krise Russland-Sanktionen kosten bisher 21 Milliarden Euro

Madrid · Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr französischer Amtskollege François Hollande setzten in der Ukraine-Krise vor allem auf Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Doch auch die Ökonomie der EU wird von dem Maßnahmenpaket getroffen. Der spanische Außenminister nannte nun zum ersten Mal konkrete Zahlen.

 Spaniens Außenminister Jose Manuel Garcia-Margallo.

Spaniens Außenminister Jose Manuel Garcia-Margallo.

Foto: ap

Die EU wird durch ihre Sanktionen gegen Russland im Ukraine-Konflikt nach spanischen Angaben selbst bereits wirtschaftlich hart getroffen. "Die EU hat bisher 21 Milliarden Euro verloren", sagte der spanische Außenminister José Manuel García Margallo am Montag beim Treffen mit seinen Kollegen in Brüssel. Der geplante Ukraine-Gipfel diese Woche in Minsk sei nun "die letzte Gelegenheit" vor einer weiteren Verschärfung der Sanktionen, die für alle EU-Mitglieder "hohe Kosten" verursachen würden.

Die EU hat wegen des Ukraine-Konflikts seit Ende Juli eine Reihe von Wirtschafts- und Finanzsanktionen verhängt. Sie betreffen insbesondere den Banken-, Energie- und Rüstungsbereich. Im Gegenzug hat Russland einen Einfuhrstopp für europäische Agrarprodukte verhängt.

Es war nun das erste Mal, dass aus den Reihen der EU eine Gesamtzahl für die Einbußen durch die Russland-Sanktionen genannt wurde. Im Jahr 2013 lag das gesamte Handelsvolumen bei Waren mit Russland laut EU-Kommission bei 325 Milliarden Euro. Der Wert der Warenexporte aus EU-Ländern belief sich dabei auf knapp 120 Milliarden Euro. Russland war damit der viertgrößte Exportpartner der EU.

Der weit überwiegende Anteil bei den Ausfuhren entfiel 2013 mit fast 108 Milliarden Euro auf Industriegüter. Landwirtschaftliche Produkte schlugen mit fast 12 Milliarden Euro zu Buche.

(AFP)
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