Ukrainische Oppositionsführerin im Hungerstreik Timoschenkos Gesundheitszustand sehr schlecht

Charkiw · Der Gesundheitszustand der inhaftierten ukrainischen Oppositionsführerin Julia Timoschenko hat sich nach Angaben ihres Anwalts "drastisch verschlechtert". Als Auslöser sieht er ihren Hungerstreik.

Die Chronologie im Fall Julia Timoschenko
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Foto: dpa, Aleksandr Prokopenko

Dies könne mit ihrer Verweigerung einer medizinischen Behandlung zusammenhängen und mit dem Hungerstreik, in den sie nach der ukrainischen Parlamentswahl Ende Oktober getreten war, sagte Timoschenkos Anwalt Olexander Plachotnjuk vor dem Krankenhaus von Charkiw, in das seine Mandantin im Sommer wegen eines Rückenleidens eingewiesen worden war.

"Sie steht dieser Tage praktisch gar nicht mehr auf", führte der Anwalt aus. Er habe "nur wenige Minuten mit ihr sprechen können". Timoschenko hatte am Montag vergangener Woche, einen Tag nach der Parlamentswahl, angekündigt, aus Protest gegen Unregelmäßigkeiten bei dem Urnengang die Nahrungsaufnahme zu verweigern. Diese Woche weigerte sie sich zudem, sich ärztlich untersuchen zu lassen.

Aus der Wahl war die regierende Partei der Regionen von Präsident Viktor Janukowitsch nach vorläufigen offiziellen Angaben mit einem deutlichen Vorsprung hervorgegangen. Das offizielle Endergebnis wurde noch nicht veröffentlicht. Timoschenko war im Oktober 2011 wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde vom Westen als politisch motiviert kritisiert.

(AFP)
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