Trotz Schuldenkrise Spanien will keine Hilfe aus EU-Rettungsfonds

Madrid · Spanien hat trotz der Verschärfung seiner Schuldenkrise eine Inanspruchnahme von Hilfen aus dem EU-Rettungsfonds ausgeschlossen. Wirtschaftsminister Luis de Guindos betonte: "Spanien ist in der Lage, die Probleme allein zu überwinden."

Die Beschlüsse des EU-Gipfels vom 9. Dezember 2011
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Wie der staatliche Rundfunk RNE am Freitag berichtete, räumte der Minister allerdings ein, dass die derzeitige Lage auf den Finanzmärkten und das Niveau der Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen auf Dauer nicht tragbar seien.

Unsichere Perspektive

Die Renditen für langfristige Anleihen des spanischen Staates waren am Donnerstag drastisch angestiegen und hatten sich dem Höchststand von November 2011 angenähert. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass die Finanzierung der Madrider Staatsschulden sich erheblich verteuert. De Guindos betonte, dieser Trend habe nicht allein mit Spanien zu tun. Er sei vielmehr durch die unsicheren Wachstumsperspektiven für die Wirtschaft in der EU ausgelöst worden.

Für beträchtliche Verärgerung sorgten in Spanien Äußerungen des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy. Der Staatschef hatte im Wahlkampf Spanien und Griechenland als abschreckende Beispiele für eine verfehlte Wirtschafts- und Finanzpolitik dargestellt. "Schauen Sie, wo Spanien nach sieben Jahren sozialistischer Regierung steht", hatte Sarkozy ausgerufen. "Wir möchten nicht, dass es uns so ergeht wie unseren spanischen Freunden."

(dpa)
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