Konsequenz der Krise Spanien verschärft Überwachung von Banken

Madrid · Spanien will nach der Krise seines Finanzsystems die Kontrolle der Banken drastisch verschärfen. Die Madrider Zentralbank kündigte am Mittwoch an, dass die wichtigsten Geldhäuser künftig einer ständigen Überwachung unterliegen sollen.

Warum Spanien unter den Rettungsschirm flüchtet
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Warum Spanien unter den Rettungsschirm flüchtet

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Inspekteure der Banco de España sollen die Bilanzen der Banken regelmäßig "vor Ort" überprüfen und zweimal im Jahr Bericht erstatten.

Wenn Fehlentwicklungen festgestellt werden, sollen die Inspekteure die betreffenden Geldhäuser noch vor der Abfassung ihrer Berichte darauf hinweisen. In Spanien waren nach dem Ende des Baubooms zahlreiche Banken und Sparkassen an den Rand des Zusammenbruchs geraten.

Die Geldhäuser hatten während des Booms großzügig Immobilienkredite vergeben, die nach dem Platzen der Blase nicht zurückgezahlt werden können. Dies zwang die spanische Regierung dazu, bei der Europäische Union Milliarden-Hilfen für die Sanierung maroder Banken zu beantragen.

Die Zentralbank musste sich vorwerfen lassen, die Gefahren des Immobilienbooms nicht rechtzeitig erkannt zu haben. Die Vereinigung der Bankinspekteure hielt der Aufsichtsbehörde vor, sich zu sehr auf die Großbanken konzentriert und die mittelgroßen Geldhäuser sowie die Sparkassen vernachlässigt zu haben.

Außerdem habe bei der Zentralbank der Trend geherrscht, bei Fehlentwicklungen wegzuschauen, betonte der Zusammenschluss in einem internen Papier, das der Zeitung "El País" zugespielt wurde. Die Zentralbank bedauerte die Veröffentlichung des Papiers und wies die darin erhobenen Vorwürfe zurück.

(dpa/nbe)
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