Griechenlands Präsident Papoulias "Schäuble beleidigt unsere Nation"

Athen · Griechenlands Staatspräsident Karolos Papoulias geht mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wegen der harten Haltung Deutschlands in der Schuldenkrise scharf ins Gericht.

 Der griechische Staatspräsident Karolos Papoulias fühlt sich und sein Land durch Finanzminister Schäuble beleidigt.

Der griechische Staatspräsident Karolos Papoulias fühlt sich und sein Land durch Finanzminister Schäuble beleidigt.

Foto: dpa, Simela Pantzartzi

"Ich kann nicht hinnehmen, dass Herr Schäuble mein Land beleidigt", sagte Papoulias am Mittwoch sichtlich erbost. "Wer ist Herr Schäuble, dass er Griechenland kränkt? Wer sind die Niederländer? Wer sind die Finnen?", fügte der 82-Jährige während eines Mittagessens mit dem Verteidigungsminister und Spitzenvertretern des Militärs hinzu.

Schäuble hatte für eine Verschiebung der für April geplanten griechischen Parlamentswahl plädiert. Die Geduld der Bundesregierung mit Griechenland ist mittlerweile erschöpft. Am Mittwoch forderte Deutschland vor der Freigabe eines zweiten Rettungspakets für das krisengeschüttelte Griechenland einen überzeugenden Vertrauensbeweis von den Spitzepolitikern in Athen. Als Drohung stellten Deutschland und die anderen nördlichen Geber-Staaten Niederlande und Finnland Euro-Kreisen zufolge eine Verschiebung des gesamten Pakets bis nach der Wahl in den Raum.

In der griechischen Bevölkerung wächst der Unmut über die Forderungen Deutschlands. Demonstranten verbrannten bereits deutsche Fahnen. In Zeitungen wurde eine Fotomontage von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einer Nazi-Uniform veröffentlicht.

(REU)
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