"Wir tragen die höchsten Risiken" Rösler kritisiert Eurogruppenchef Juncker

Dortmund · Jean-Claude Juncker wegen dessen Aussagen kritisiert, deutsche Politiker würden die Eurokrise für innenpolitische Zwecke instrumentalisieren. Die Deutschen würden bereits die Hauptlast tragen, argumentierte FDP-Chef Philipp Rösler.

"Die von Herrn Juncker vertretene Auffassung lässt außer Acht, dass die deutschen Steuerzahler sich bereits stark für Europa engagieren. Wir tragen die höchsten Risiken", sagte der Vizekanzler den Dortmunder "Ruhr Nachrichten".

Die FDP habe wie kaum eine andere Partei die Einheit Europas vorangetrieben. "Der Vorwurf, wir würden nicht hinter der europäischen Idee und der gemeinsamen Währung stehen, entbehrt jeder Grundlage", sagte der FDP-Chef.

Derweil warnt der Chef der FDP im Europaparlament, Alexander Graf Lambsdorff, vor den avisierten Anleihekäufen durch die Europäischen Zentralbank (EZB). "Stützungskäufe der EZB sind nicht mit einem Anreiz für Reformpolitik und Strukturreformen verbunden. Deswegen drohen die angekündigten Ankäufe die Inflation anzuheizen", sagte Lambsdorff der Zeitung "Die Welt".

Allerdings warnte der Politiker auch davor, zur Lösung der Krise nur auf langfristig wirksame Instrumente zu bauen. "Wir können auf eine kurzfristige Krise nicht ausschließlich mit dem Hinweis auf langfristig wirksame Strukturreformen reagieren.

Deswegen braucht es einen Schuldentilgungspakt, bei dem es Bedingungen gibt und sogar Sicherheiten hinterlegt werden müssen." Lambsdorff versicherte, die FDP werde auch weiterhin für die Rettung des Euro stimmen - allerdings unter Bedingungen. "Die Anreize für verantwortungsvolle Haushaltspolitik und Strukturreformen in den Nehmerländern dürfen nicht verwässert werden."

(APD)
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