60 Jahre römische Verträge Eine Chronologie Europas seit 1957

25. März 1957
Die sechs Länder Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Belgien und Luxemburg unterschreiben in Rom die Verträge zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG).

22. Januar 1963
Konrad Adenauer und Charles de Gaulle besiegeln die deutsch-französische Freundschaft im Elysée-Vertrag.

1973
Der erste Ölpreisschock beendet die Wachstumsphase in Europa. Als Folge steigen die Preise, später auch die Zahl der Arbeitslosen deutlich an.

5. Dezember 1978
Der Europäische Rat einigt sich auf ein neues Europäisches Währungssystem, in dem innerhalb enger Bandbreiten die europäischen Währungen schwanken können. Das System wurde vom deutschen Kanzler Helmut Schmidt und dem französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing ausgearbeitet.

1979
Der zweite Ölpreisschock stürzt die EG (Europäische Gemeinschaften) in eine tiefe wirtschaftliche Krise mit Inflation und Massenarbeitslosigkeit. Das Schlagwort von der Eurosklerose verbreitet sich. Soziale Unruhen und Streiks destabilisieren das politische System Europas.

1981
Als zehntes Land tritt Griechenland nach der Überwindung der Militärdiktatur der EG bei.

1984
Die britische Premierministerin Margaret Thatcher erhält nach wütenden Protesten („I want my money back“) wegen des hohen EG-Beitrags Großbritanniens den sogenannten Briten-Rabatt. Zugleich werden im Kompromiss von Fontainebleau die Ausgaben für die Landwirtschaft begrenzt. Damit wird die akute Finanzkrise der EG beendet.

14. Juni 1985
Die Benelux-Staaten, Deutschland und Frankreich vereinbaren im luxemburgischen Schengen die Abschaffung der regulären Grenzkontrollen. Später treten dem Schengener Abkommen die meisten EU-Staaten mit Ausnahme Großbritanniens und Irlands bei. Das Foto zeigt den Weltwirtschaftsgipfel in Bonn am 1. Mai 1985.

9. November 1989
Die Öffnung der Mauer symbolisiert den moralischen Sieg des freien Europa über die kommunistischen Systeme des Ostens. Kurze Zeit später formuliert Kanzler Helmut Kohl den 10-Punkte-Plan für die künftige Deutschland-Politik. Bild: Maueröffnung mit Helmut Kohl

3. Oktober 1990
Mit der deutschen Wiedervereinigung wird zum ersten Mal ein Gebiet, das früher zum Ostblock gehörte, Teil der EG.

7. Februar 1992
Der Europäische Rat beschließt im niederländischen Maastricht eine einheitliche europäische Währung, die später Euro genannt wird. Zugleich wird aus der EG die Europäische Union, die alle europäischen Vertragswerke umfasst und zwölf Mitglieder zählt.

16. September 1992
Angriff des Spekulanten George Soros auf das Europäische Währungssystem (EWS). Das Pfund gerät so unter Druck, dass die Briten ihre Währung aus dem EWS nehmen. Seitdem schwankt es frei gegenüber den anderen EWS-Währungen.

1. Januar 1999
Die in Maastricht beschlossene Währungsunion startet, zunächst mit dem Euro als Recheneinheit, später ab dem 1. Januar 2002 auch mit einheitlichem Euro-Bargeld.

2005
Eine einheitliche Verfassung für Europa scheitert an Referenden in den Niederlanden und Frankreich.

13. Dezember 2007
Der Vertrag von Lissabon ersetzt den Verfassungsentwurf. Er führt das Prinzip der „doppelten Mehrheit“ bei Ratsentscheidungen ein, stärkt die Rechte des Europäischen Parlaments und führt einen Präsidenten des Europäischen Rats und einen hohen Vertreter der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik („EU-Außenminister“).

25. März 2010
Die Länder der Eurozone beschließen ein milliardenschweres Hilfspaket für das vom Staatsbankrott betroffene Griechenland. Es kommt zur schwersten Schuldenkrise der Eurozone, auch Irland und Portugal erhalten Notkredite. Spanien und Italien brauchen Hilfen für ihre angeschlagenen Banken. Die Krise dauert bis heute an. Ein Fonds mit Reserven von 500 Milliarden Euro soll Schieflagen künftig vermeiden. Allein Griechenland benötigte bislang drei Rettungspakete.

26. Juli 2012
EZB-Präsident Mario Draghi hält in London eine historische Rede, in der er ankündigt, alle Maßnahmen zu ergreifen, um den Euro zu retten („whatever it takes“).

23. Juni 2016
In einem Referendum entscheidet sich die britische Bevölkerung für einen Austritt des Landes aus der EU. Die neue britische Premierministerin Theresa May kündigt Verhandlungen über den Brexit an und will in spätestens zwei Jahren ihr Land aus der EU führen.

Nations League Niederlande gegen Deutschland - die Bilder des Spiels
