Roaming-Gebühren Verbraucherzentralen kritisieren EU-Entscheidung

Düsseldorf · Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat die geplante Entscheidung zur Beibehaltung der Roaming-Gebühren scharf kritisiert. Verbandsvorstand Klaus Müller warf der EU vor, damit Versprechen gegenüber ihren Bürgern zu brechen.

Roaming-Gebühren - Verbraucherzentralen kritisieren EU-Entscheidung
Foto: dpa, av

Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV), hat das offenbar geplante Abrücken der EU von der Abschaffung der Roaming-Gebühren scharf kritisiert. "Es war ein Versprechen, das die EU den Bürger in ganz Europa gab. Dieses Versprechen darf nun nicht unter dem Druck der Telefonkonzerne zurückgenommen werden", sagte Müller unserer Zeitung. "Es darf nicht sein, dass ein Telefongespräch von Amsterdam nach Düsseldorf deutlich mehr kostet als von Düsseldorf nach Frankfurt, obwohl die Distanz fast gleich ist."

Der Volkswirt warnt auch davor, dass die EU mit ihrer Kehrtwendung einen Abschluss des transatlantischen Freihandelsabkommens (TTIP) weiter erschwert: "Es ist nicht glaubwürdig, wenn die Politik in Brüssel und Berlin unaufhörlich für den Freihandel wirbt, aber davon auf einmal keine Rede mehr ist, wenn der Freihandel den Verbrauchern nützt." Grundsätzlich kritisiert er, dass die "Lobby der Telefonkonzerne in Brüssel wieder deutlich an Macht gewonnen hat. Leidtragende sind viele Millionen Familien, die im Urlaub nun weiterhin zu hohe Gebühren zahlen sollen".

(RP)
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