Kommission startet Mechanismus Brüssel geht gegen Budapest vor
Brüssel · Erstmals hat die EU-Kommission zum neuen Instrument des Rechtsstaatsmechanismus gegriffen. Er wird nun wegen der verbreiteten Korruption gegen Ungarn scharf gestellt.
Kaum hat Ungarns Regierungschef Viktor Orbán mit überraschend deutlichem Vorsprung die Parlamentswahlen gewonnen und erneut eine verfassungsändernde Zwei-Drittel-Mehrheit für seine Fidesz-Partei bekommen, versucht die EU-Kommission ihm Grenzen aufzuzeigen: Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Haushalts-Kommissar Johannes Hahn lösten am Dienstag erstmals den neu geschaffenen Rechtsstaatsmechanismus aus. Der kann dazu führen, dass Ungarn erst dann wieder bestimmte Mittel aus dem EU-Haushalt erhält, wenn es den Forderungen der Kommission nachkommt. Zu Beginn des Jahres hatte der Europäische Gerichtshof die Klagen von Polen und Ungarn gegen dieses Instrument zurückgewiesen.