Spanischer Ministerpräsident Rajoy wirbt für Ankauf von Staatsanleihen durch EZB

Frankfurt/Main · Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy setzt in der Wirtschafts- und Finanzkrise seines Landes auf eine möglichst rasche Hilfe der Europäischen Zentralbank (EZB) durch Ankäufe von Staatsanleihen.

 Mariano Rajoy will die Kanzlerin für Staatsanleihen durch die EZB gewinnen.

Mariano Rajoy will die Kanzlerin für Staatsanleihen durch die EZB gewinnen.

Foto: dpa

"Es ist jetzt besonders wichtig, dass sich die ganzen Unsicherheiten um den Euro auflösen und wir uns wieder zu vernünftigeren Zinsen finanzieren können", sagte Rajoy der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagausgabe) laut Vorabbericht.

Rajoy sagte, er wolle im Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die am Donnerstag nach Madrid reist, um die bislang verweigerte Zustimmung Deutschlands zu einem Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB werben. Über einen solchen Schritt will die EZB ebenfalls am Donnerstag entscheiden. Rajoy sagte: "Die Risikoaufschläge sind nicht das Ergebnis der Fundamente der spanischen Wirtschaft, sondern der Zweifel am Euro. Deshalb beharre ich so sehr auf einer raschen Lösung."

Rajoy verband ein festes Bekenntnis zu Sparkurs, Reformen und Budgetdisziplin mit einer Bitte um Flexibilität der europäischen Partner bei der Finanzpolitik. "Die Risikoaufschläge und die Zinsdifferenzen machen unsere Anstrengungen zunichte", sagte er. "Es ist wichtig im Leben, Prinzipien zu haben. Aber manchmal ist es auch gut, flexibel zu sein." Er versicherte, dass er die deutschen Bedenken verstehe. Es gehe nun aber vordringlich darum, den Euro als Kernstück der Union zu stabilisieren.

(APD)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort