Fotos Mit der Drachme käme erstmal neues Chaos
Wird die Drachme wieder eingeführt, drohen Griechenland jede Menge Probleme. Und die fangen schon mit dem Druck neuer Banknoten an. Ein Überblick:
Wie schnell kann die Drachme gedruckt werden?
Das kann dauern. Experten rechnen damit, dass die Regierung zunächst Kupons statt Geldscheine und Münzen verteilen muss. In Griechenland gibt es nur eine Gelddruckmaschine. Und die steht im Museum und funktioniert nicht mehr.
Was kommt mit einer Währungsumstellung auf die Griechen zu?Neues Chaos. Die neue Währung würde dramatisch abwerten. Das würde den Import von Lebensmitteln, Benzin und vielen anderen Waren drastisch verteuern, wenn nicht unmöglich machen. Die Pharmaindustrie etwa bereitet schon eine Notversorgung der Griechen mit Medikamenten vor.
Was ist mit den Banken?
Experten halten einen Zusammenbruch für unvermeidlich. Bisher werden die Geldhäuser von der EZB am Leben gehalten. Wenn Griechenland aber kein Euroland mehr ist, darf das Institut gemäß seiner Statuten nicht mehr helfen. "Es könnten kaum noch Rechnungen beglichen werden, die wirtschaftliche Aktivität würde gestoppt. Die politischen und sozialen Folgen eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs wären verheerend", sagt der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer.
Kann der Staat noch Renten, Löhne und Rechnungen bezahlen?
Kaum. Schon jetzt nimmt der Staat trotz aller Sparmaßnahmen viel weniger ein als er ausgibt. Kommt es im Gefolge der Drachme-Einführung zum erwarteten Zusammenbruch der Wirtschaft, vergrößert sich das Haushaltsloch durch Steuerausfälle und steigende Arbeitslosigkeit.
Wird es Parallel-Währungen geben?
Die Bertelsmann-Stiftung geht davon aus. "Es könnte enden wie in Kuba, wo mehrere Währungen genutzt werden", sagt ihr Experte Tyson Barker. Er rechnet auch damit, dass der Tauschhandel wieder in Mode kommen würde. Die im Umlauf befindlichen Euro-Banknoten behielten ihrer Wert. Wie in anderen Staaten auch - etwa Montenegro - dürfte der Euro für viele Geschäfte das wichtigste Zahlungsmittel bleiben.
Währungsumstellungen sind doch schon mehrfach gelungen - warum nicht auch in Griechenland?
Schon das Bekanntwerden von Vorbereitungen der Regierung auf ein Comeback der Drachme würde einen Bankenansturm auslösen. "Ein Euro-Austritt ist technisch machbar", sagte Analyst Davi Lea von Control Risk. "Aber das gut durchzuführen, ist extrem schwierig. Dazu bedarf es einer Menge Planung und Zustimmung. Und angesichts der aktuellen Umstände gibt es dafür keine Chance."