Erdgasstreit Merkel und Michel beraten vor EU-Gipfel mit Erdogan

Berlin · Die EU hatte der Türkei im Erdgasstreit Ende August ein Ultimatum gesetzt und mit zusätzlichen Sanktionen gedroht. Vor dem EU-Sondergipfel am Donnerstag sollen sich Bundeskanzlerin Merkel und EU-Ratspräsident Michel am Dienstag zu einer Videokonferenz mit dem türkischen Präsidenten Erdogan zusammenschalten.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Foto: dpa/Odd Andersen

Vor dem EU-Sondergipfel an diesem Donnerstag laufen die Vermittlungsbemühungen im Streit um die türkischen Erdgaserkundungen im östlichen Mittelmeer auf Hochtouren. Nach Angaben aus EU-Kreisen werden sich am Dienstagmittag Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und EU-Ratspräsident Charles Michel zu einer Videokonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zusammenschalten.

Die EU hatte der Türkei wegen der Erkundungen Ende August ein Ultimatum gesetzt und mit zusätzlichen Sanktionen gedroht. Wenn es keine Fortschritte gebe, könne auf dem Sondergipfel eine Liste weiterer Strafmaßnahmen diskutiert werden, sagte damals der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Diese würden auch Wirtschaftssanktionen umfassen.

Griechenland und Zypern verlangen seit längerem schärfere Sanktionen. Sie sind der Ansicht, dass die Suche nach Erdgas in ihren Seegebieten erfolgt und damit illegal ist. Die Türkei weist die Vorwürfe zurück. Sie vertritt den Standpunkt, dass die Gewässer zu ihrem Festlandsockel gehören, auch wenn sie nahe der griechischen Inseln Rhodos und Kastelorizo liegen.

Erste Einreiseverbote und Vermögenssperren hatte die EU schon im Februar verhängt. Bereits 2019 wurde beschlossen, die Vergabe von EU-Mitteln einzuschränken und Verhandlungen über ein Luftverkehrsabkommen auszusetzen.

(ahar/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort