Krieg in der Ukraine Die Nato zwischen Vernunft und Ohnmacht

Meinung | Brüssel/Kiew · Die größte Streitmacht der Welt fällt Wladimir Putin bei seinem brutalen Griff nach der Ukraine nicht in den Arm, sondern belässt es beim Appell, den Krieg zu beenden und sich bedingungslos zurückzuziehen. Ist das verantwortungslos von der Nato? Nein, es ist das Gegenteil. Es ist die Vernunft als Gegenentwurf zum Wahnsinn.

 Ein Nato-Kampfjet vom Typ F-18 (oben) und ein russischer Suchoi-Jet vom Typ Su-27 bei einer gefährlichen Annäherung im Jahr 2019 über der Ostsee.

Ein Nato-Kampfjet vom Typ F-18 (oben) und ein russischer Suchoi-Jet vom Typ Su-27 bei einer gefährlichen Annäherung im Jahr 2019 über der Ostsee.

Foto: dpa/Uncredited

Die Nato warnt vor einem Krieg Russlands gegen die Ukraine – und das öffentliche Echo reicht von Erschrecken über Ungläubigkeit bis zum Vorwurf, einen Krieg herbeizureden. Russland beginnt den Krieg, eskaliert ihn von Tag zu Tag, riskiert sogar eine atomare Katastrophe beim Beschuss des größten Kernkraftwerk Europas im Süden der Ukraine – und die Erwartungen an die Nato wachsen ins Unermessliche. Sie müsse jetzt aber dringend durch klare Intervention zugunsten der Ukraine diesen Krieg beenden, das Mindeste sei eine Flugverbotszone, um Russlands Bombardierungen von Wohnvierteln, Schulen, Hospitälern und Waisenhäusern zu stoppen. Und was macht die Nato? Nichts.