Nach Besuch in Griechenland Kanzlerin verteidigt Anti-Merkel-Demos

Celle · Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Demonstrationen in Athen gegen ihren Besuch ausdrücklich verteidigt. Friedliches Demonstrieren sei ein Grundrecht, dass EU-Staaten von vielen Ländern in der Welt unterscheide.

Oktober 2012: Angela Merkels Tag in Griechenland
10 Bilder

Oktober 2012: Angela Merkels Tag in Griechenland

10 Bilder

"Ehrlich gesagt: Ich war erleichtert", sagte die CDU-Vorsitzende am Samstag auf dem Parteitag der niedersächsischen CDU in Celle. Sie finde es schön, "dass ich nach Hause fahren konnte, die Leute konnten protestieren, und alle die, die keine Gewalt angewandt haben, sind hinterher nicht ins Gefängnis gekommen".

Gerade die Einhaltung dieser Grundrechte unterscheide die EU-Staaten von vielen anderen Teilen der Welt. "Man kann demonstrieren. Und ich kann damit fertig werden", betonte sie. Ihr sei das Demonstrationsrecht sehr wichtig, weil sie selbst 34 Jahre in einem Land gelebt habe, in dem man nicht demonstrieren durfte.

"Jeder soll seine Meinung sagen, und dann wird darüber geredet. Das ist Demokratie." Merkel war am Dienstag erstmals seit Ausbruch der Griechenland-Krise nach Athen gereist. Zehntausende Menschen protestierten gegen den Kurzbesuch. Die von Tausenden Polizisten weiträumig abgeschirmte Kanzlerin wurde auf Plakaten beschimpft und mit Nazi-Vergleich verunglimpft.

Die Demonstranten sehen in Merkel die seit Ausbruch der Krise 2010 auf strikte Haushaltsdisziplin pocht, die Hauptschuldige für den wirtschaftlichen Niedergang des Landes.

(REU)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort