Polnischer Präsident in Berlin Flüchtlingskrise: Gauck: Europäer müssen handeln
Berlin · Bundespräsident Joachim Gauck hat beim Besuch des polnischen Präsidenten Andrzej Duda in Berlin entschlossenes Handeln der Europäer in der Flüchtlingskrise gefordert. Während eines Mittagessens mit Duda im Schloss Bellevue sagte Gauck laut Redemanuskript: "Dieses Europa steht heute vor einer gewaltigen Herausforderung."

Merkel und Gauck treffen polnischen Präsidenten Duda
Die Flüchtlingstragödie in Österreich mache dies erneut deutlich. "Wir sind nicht ohnmächtig. Wir können und wir müssen handeln", sagte Gauck.
Zuvor hatte er den neuen polnischen Präsidenten mit militärischen Ehren begrüßt. Am Nachmittag (15.15 Uhr) trifft Duda auch mit Kanzlerin Angela Merkel zusammen. Wichtige Themen der Gespräche dürften der Ukraine-Konflikt und die Flüchtlingspolitik sein. Polen weigert sich bisher, eine größere Zahl von Flüchtlingen aufzunehmen, um Deutschland und andere EU-Länder zu entlasten.
Im Vergleich zu seinem Vorgänger Bronislaw Komorowski gilt der Nationalkonservative Duda als kritischer gegenüber dem Nachbarn Deutschland. Vor seinem Besuch in Berlin bekräftigte er die Forderung nach einer stärkeren Präsenz der Nato in Osteuropa wegen des Ukraine-Konflikts.