Hackerangriff auf den Bundestag EU verhängt Sanktionen gegen Russland

Brüssel · Vor fünf Jahren legte ein russischer Hackerangriff die IT-Infrastruktur des Bundestages über mehrere Tage komplett lahm. Nun gibt es eine politische Reaktion seitens der EU. Und die trifft zwei russische Geheimdienstoffiziere.

 Die Glaskuppel des Berliner Reichstagsgebäudes.

Die Glaskuppel des Berliner Reichstagsgebäudes.

Foto: dpa/Rainer Jensen

Die EU hat wegen des Hackerangriffs auf den Deutschen Bundestag im Jahr 2015 Sanktionen gegen zwei russische Geheimdienstoffiziere verhängt. Wie der EU-Rat am Donnerstag mitteilte, wurden der Leiter des Militärgeheimdienstes GRU, Igor Kostjukow, und der Offizier Dmitri Badin mit Einreiseverboten und Kontensperrungen belegt. Zudem wurde eine für Cyber-Angriffe zuständige Stelle des Militärgeheimdienstes GRU auf die EU-Sanktionsliste gesetzt.

Im Bundestag hatte der Angriff im Mai 2015 die IT-Infrastruktur komplett lahmgelegt. Um ihn zu stoppen, musste das gesamte Parlament über Tage vom Netz genommen werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte im Mai Russland für den Hackerangriff auf den Bundestag verantwortlich gemacht. Dass die Spuren des Angriffs zum russischen Geheimdienst führten, sei "ungeheuerlich", sagte Merkel damals. In der Fragestunde des Parlaments hatte Merkel gesagt, ihr eigenes und andere Büros seien ausgespäht worden. Gegen den nun sanktionierten Badin hatte der Generalbundesanwalt bereits am 5. Mai einen Haftbefehl ausgestellt.

mt/lan

(th/AFP)
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