Brexit-Verhandlungen Großbritannien betont Kompromissbereitschaft

London · Differenzen und Hürden gibt es noch einige in den Brexit-Verhandlungen und diese ziehen sich weiter hin. Dennoch heißt es aus London, dass man bereit sei für einen Mittelweg.

 Michel Barnier, der Chefunterhändler der Europäischen Union für den Brexit bei der Ankunft in London.

Michel Barnier, der Chefunterhändler der Europäischen Union für den Brexit bei der Ankunft in London.

Foto: dpa/Frank Augstein

Großbritannien hat sich in den stockenden Brexit-Verhandlungen am Montag kompromissbereit gezeigt. Die Regierung in London sei offen für vernünftige Kompromisse beim strittigen Thema Fischerei-Rechte, sagte Umweltminister George Eustice dem Sender Sky. "Es gibt noch Differenzen und einige Hürden, die genommen werden müssen." Es gebe mittlerweile aber auf beiden Seiten die Bereitschaft, zu Fortschritten zu kommen.

Nach dem offiziellen EU-Austritt ist Großbritannien bis Ende 2020 in einer Übergangsphase, in der EU-Regeln noch angewendet werden. Über die künftigen Beziehungen zueinander samt Freihandelsabkommen wird seit Monaten gerungen - bislang ohne Ergebnis, weshalb die Wirtschaft ab Anfang 2021 Chaos und steigende Zölle befürchtet.

In London treffen sich ab Montag beide Seiten für weitere Gespräche. EU-Verhandlungsführer Michel Barnier sagte Reuters, er sei sehr glücklich, wieder in der britischen Hauptstadt zu sein. Die Arbeit gehe weiter. Neben den Fischerei-Rechten gelten auch Garantien für einen fairen Wettbewerb als besonders strittiges Thema.

Der Fischfang stand 2019 zwar nur für 0,03 Prozent der britischen Wirtschaftsleistung. Für viele Brexit-Befürworter ist es aber ein wichtiges symbolisches Thema, mit dem Großbritannien zeigen kann, dass das Land souveräner als vorher ist. Die genauen Fangquoten sind vor allem für französische Fischer wichtig, die in britischen Gewässern sehr aktiv sind.

(june/Reuters)
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