"Grexit" SPD warnt vor Euro-Austritt Athens

Berlin · SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi hat die Debatte um einen Austritt Griechenlands aus dem Euro scharf kritisiert. "Ein Ausstieg Athens aus dem Euro wäre für Griechenland fatal und für Europa eine Belastung", sagte Fahimi unserer Redaktion.

 SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi warnt vor Leichtfertigkeit in der Grexit-Debatte.

SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi warnt vor Leichtfertigkeit in der Grexit-Debatte.

Foto: afp, JOHN MACDOUGALL

"Deshalb sollten wir nicht leichtfertig über solche Szenarien reden." Sie sagte, sie habe Verständnis dafür, dass sich viele Griechen jetzt eine Politik wünschten, die ihnen eine Perspektive biete. Griechenland müsse wieder in die Lage kommen, öffentliche Investitionen zu tätigen.

Griechenland wählt am 25. Januar ein neues Parlament. Zurzeit liegt das Linksbündnis in Umfragen vorne, das die Zinszahlungen einstellen und mit der EU über Lockerungen der Sparmaßnahmen verhandeln will. Am Wochenende hatte der "Spiegel" berichtet, die Bundesregierung halte einen Euro-Austritt Griechenlands für verkraftbar, wenn das Land seine Sparauflagen nicht erfülle.

Die Bundesregierung wies diese Behauptung zurück. Die Spekulationen um den "Grexit", wie ein Ausstieg Griechenlands aus dem Euro genannt wird, lösten auch Turbulenzen an den Finanzmärkten aus: Die Athener Börse verlor 5,9 Prozent, die Zinsen für griechische Anleihen stiegen nach Panikverkäufen auf knapp zehn Prozent.

"Da das Dementi der Bundesregierung so schwach ausfällt, spricht sie eine verdeckte Drohung an die Griechen aus. Das ist unklug und unverantwortlich", sagte Grünen-Fraktionsvize Kerstin Andreae.

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Norbert Röttgen (CDU), mahnte: "Die EU und die anderen Mitgliedstaaten müssen ihre Politik gegenüber Griechenland unabhängig von legitimen nationalen Wahlentscheidungen definieren."

(mar, qua)
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