Trotz Reformmängeln und Milliardenschulden Griechenland bekommt offenbar 31-Milliarden-Hilfstranche

München/Düsseldorf · Trotz neuer Milliardenlöcher und Mängeln bei zugesagten Reformen soll Griechenland Medienberichten zufolge die nächste Tranche von 31 Milliarden Euro aus dem Hilfspaket erhalten.

Europas Krisenherde im Überblick
11 Bilder

Europas Krisenherde im Überblick

11 Bilder

Der Bericht der Prüfertroika aus Europäischer Union, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank werde "so ausfallen, dass die Politik das Geld freigeben kann", zitierte das Magazin "Focus" in einer Mitteilung vom Samstag Quellen aus dem Europäischen Parlament. Auch die "Wirtschaftswoche" berichtete, die Auszahlung solle sichergestellt werden.

Unklar sei weiterhin, wann die Troika ihren Bericht vorlegen werde. In der Eurogruppe werde es für möglich gehalten, dass bei der nächsten Sitzung ihrer Finanzminister am 8. Oktober in Luxemburg nur ein mündlicher Zwischenbericht erstattet werde.

Das derzeitige Haushaltsloch Athens sei offenbar nicht so groß wie befürchtet, berichtete die Zeitschrift "Focus" weiter. Statt um 20 Milliarden Euro handle es sich um maximal 18 Milliarden Euro.

Brüssel auf Hochtouren

Nach Angaben der "Wirtschaftswoche" laufen in Brüssel die Vorbereitungen, um die Auszahlung der Hilfstranche sicherzustellen, obwohl der Bericht der Troika die Auflagen für Griechenland nicht als komplett erfüllt einstufen werde. "Die Griechen werden eine Liste von Reformen erhalten, die zu einem bestimmten Datum vom Parlament abgesegnet werden müssen", zitierte das Magazin Quellen in der Eurogruppe. Das Geld werde freigegeben, wenn die Abgeordneten zugestimmt hätten.

Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) hatten in den vergangenen Wochen betont, dass Griechenland zumindest die Reformpläne umsetzen müsse, wenn es die Haushaltsziele verfehle. Beide rücken laut "Wirtschaftswoche" nun aber davon ab, weil Griechenland in der Eurozone gehalten werden solle. "Die Angst vor einem Dominoeffekt ist zu groß", sagte ein EU-Diplomat der "Wirtschaftswoche".

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort