Schuldenkrise Tsipras: "Wir sind einem Abkommen näher denn je"

Athen · Griechenlands Präsident Alexis Tsipras hat sich nach den Verhandlungen mit den Gläubigern postiv über die Chancen eines möglichen Abkommens geäußert. Den Vorstellungen der Gläubiger erteilte er aber nochmal eine deutliche Absage.

Griechenland - Alexis Tsipras: "Wir sind einem Abkommen näher denn je"
Foto: dpa, pt

Bei den Verhandlungen über die Auszahlung weiterer Hilfsmittel an Griechenland ist eine Einigung laut dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras in Sichtweite gerückt. "Wir sind einem Abkommen näher denn je zuvor", sagte Tsipras bei einer Sondersitzung des Parlaments in Athen am Freitag. Zugleich bekräftigte er aber die Forderung nach einer Umschuldung für eine "definitive Lösung" der Schuldenkrise. "Es ist klar, dass die griechische Regierung unter keinen Umständen absurden Vorschlägen zustimmen kann", sagte Tsipras mit Blick auf weitere geforderte Einschnitte.

Tsipras steht unter wachsendem Druck des linken Flügels seiner Partei Syriza, der eine Fortsetzung der harten Sparpolitik ablehnt. Auch an der Parteibasis gibt es Unmut, insbesondere über befürchtete Rentenkürzungen und Massenentlassungen im Staatsdienst.

Griechenland verhandelt seit Wochen mit den Geldgebern von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds über die Bedingungen, zu denen eine ausstehende Hilfstranche von 7,2 Milliarden Euro ausgezahlt wird. Trotz intensiver Gespräche in den vergangenen Tagen gab es bisher keine Einigung.

Immerhin stimmte der IWF zu, dass Griechenland seine im Juni fälligen Raten gebündelt am Monatsende zurückzahlt. Eigentlich wäre am Freitag die Zahlung von 300 Millionen Euro fällig gewesen. Griechenland ist seit Wochen kaum noch fähig, die Löhne der Staatsangestellten zu zahlen. Der Staat ist daher von akuter Zahlungsfähigkeit bedroht. Die Kreditgeber fordern, Strom- und Gaskonzerne sowie Flug- und Seehäfen zu privatisieren sowie Entlassungen zu erleichtern. Einen Schuldenschnitt schließen sie aus.

(AFP)
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