"Viele Leute haben die Nase voll" Schulz kritisiert "Hin und Her" der griechischen Regierung
Passau · Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (SPD), hat im Ringen um einen Ausweg aus der Schuldenkrise heftige Kritik an der griechischen Regierung geübt.
Athens Verhandlungstaktik sei "sehr ärgerlich und auch enttäuschend, aber vor allen Dingen dramatisch für die griechische Bevölkerung", sagte Schulz der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstagsausgabe). "Dieses Hin und Her ist wirklich ermüdend, und davon haben viele Leute die Nase voll", sagte Schulz mit Blick auf das Lavieren der Regierung von Alexis Tsipras zwischen Verhandlungen, Referendumsankündigungen und Forderungen nach einem weiteren Kreditprogramm.
Die ständig neuen Vorschläge Athens bezeichnete Schulz als wenig zielführend. Zum Wunsch nach einem dritten Hilfspaket über den Rettungsschirm ESM mit weiteren Milliarden-Zahlungen, einer Umschuldung und einem Schuldenerlass sagte der EU-Parlamentspräsident: "Es ist schwierig, über neue Hilfspakete zu sprechen, solange Unsicherheit darüber herrscht, wie es in Athen weitergeht."
Athen müsse "sich jetzt klar und nachvollziehbar verhalten und nicht im Stundentakt neue und überraschende Botschaften setzen."