Migranten-Drama in Osteuropa Europa muss sich jetzt human und verletzlich zeigen

Meinung | Berlin · An der Grenze zwischen Belarus und Polen steht das europäische Wertesystem auf dem Prüfstand. Diktator Lukaschenko will es zerstören – mit freundlicher Unterstützung durch Putin und Erdogan.

Die aktuelle Situation an der belarussischen Grenze in Bildern
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Die aktuelle Situation an der belarussischen Grenze in Bildern

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Foto: dpa/Michael Kappeler

Eines muss man dem zynischen und menschenverachtenden Diktator Alexander Lukaschenko lassen: Mit seinem grausamen Spiel, Flüchtlinge aus Nordafrika und dem Nahen und Mittleren Osten über Belarus in den Westen zu schleusen, trifft er den Nerv der Europäischen Union (EU). Er kann die westliche Gemeinschaft spalten, erzeugt Bilder unerträglichen Leids und europäischer Hilflosigkeit. Nimmt die EU die Flüchtlinge auf, kann er in beliebiger Höhe nachlegen und die Aufnahmekapazitäten des Kontinents testen. Verbluten oder erfrieren die Migrantinnen und Migranten am polnischen Stacheldraht, finanziert mit EU-Geldern, erweist sich Europa als genauso hartherzig wie die Diktaturen, gegen die es wegen Menschenrechtsverletzungen Sanktionen erlässt.