Alle Infos zur Europa-Wahl in Neuss Private Initiative trommelt für die EU

Neuss · Das Wählerverzeichnis steht, die Wahlbenachrichtigungen sind verschickt, das Büro für Briefwähler ist eingerichtet. Weil das alleine keine hohe Wahlbeteiligung garantiert, hat sich die Initiative „Neuss wählt Europa“ gegründet.

 Gerd und Agnes Faruß trommeln öffentlich und bei unterschiedlichsten Veranstaltungen für eine hohe Wahlbeteiligung. „Neuss wählt Europa“ heißt ihre Initiative.

Gerd und Agnes Faruß trommeln öffentlich und bei unterschiedlichsten Veranstaltungen für eine hohe Wahlbeteiligung. „Neuss wählt Europa“ heißt ihre Initiative.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Europa-Diskussionen allerorten: Alleine in der kommenden Woche bringen die VHS, das Quirinus-Gymnasium und der Rhein-Kreis mit seinem Europa-Tag für Jugendliche Politik und Wähler miteinander ins Gespräch. Eine Botschaft solcher Veranstaltungen bisher war und wird weiter sein: „Wählen gehen“. Denn die Sorge ist groß, dass die Wahlbeteiligung nach erfreulichen 48,4 Prozent vor fünf Jahren wieder unter die davor fast übliche 40-Prozent-Marke fallen könnte. Diese Sorge treibt einige Neusser sogar auf die Straße.

„Neuss wählt Europa“ gehört dazu. Die Initiative von rund 20 Neussern, die sich um Agnes und Gerd Faruß gebildet hat, trommelt schon seit Ende Februar für den Urnengang am 26. Mai. Völlig überparteilich, wie Gerd Faruß betont, hat „Neuss wählt Europa“ nur ein Ziel: Die Bedeutung dieser Wahl herausarbeiten und dadurch die Wahlbeteiligung zu erhöhen. Wahlwerbung für eine Partei verbietet sich die Initiative. „Wir wünschen uns, dass die Neusser Parteien wählen, die Europa auch wollen“, sagt Faruß. „Aber davon gibt es ja genug.“

Den Schlüssel zur Teilnahme an der Wahl müsste jeder inzwischen in der Hand haben, denn mit der Samstagpost stellten die Briefträger die letzten Wahlbenachrichtigungen zu. Basis dafür war das Wählerverzeichnis, das zum Stichtag 14. April erstellt wurde und 109.366 Stimmberechtigte auflistet.

Diese Zahl ändert sich noch geringfügig – durch Fortzüge, Rückkehrer aus dem Ausland oder Neusser im Ausland, die sich noch ins Wählerverzeichnis eintragen lassen. Oder durch Menschen, die aus einem Land der Europäischen Union stammen und ihr Stimmrecht in Neuss ausüben wollen. 387 EU-Ausländer machen von dieser Möglichkeit Gebrauch, berichtet Nicole Bungert vom Bürgermeisteramt der Stadt.

Für diese Gruppe aber auch für Auslands-Neusser ist am Sonntag die Frist verstrichen, in der sie sich noch ins Wählerverzeichnis hätten eintragen können. Eine andere Frist beginnt am heutigen Montag und endet am Freitag. In dieser Zeit kann noch Einspruch gegen die Richtigkeit des Wählerverzeichnisses eingelegt werden. Wer also zum Beispiel noch keine Wahlbenachrichtigung hat, sollte im eigenen Interesse bei der Stadt nachhaken.

Wer allerdings alle Unterlagen beisammen hat, kann ab sofort Briefwahlunterlagen anfordern oder schon vor dem eigentlichen Wahltermin seine Stimme abgeben. Die Stadt hat dazu schon am 16. April in einem Büro gegenüber des Bürgeramtes (Eingang 2) ein Wahlbüro eingerichtet. das bis Freitag, 24. Mai, auch samstags geöffnet ist. Per Mail ist es unter wahlamt@stadt.neuss.de und telefonisch unter 02131 903291 erreichbar. Briefwahlunterlagen werden noch bis 18 Uhr am Freitag vor der Wahl dort ausgegeben.

Europa lohne die Mühe, zur Wahl zu gehen, sagt Gerd Faruß Trotz Brexit und nicht bewältigten Herausforderungen – etwa beim Klimawandel oder der Bewältigung der Arbeitslosigkeit – ist für ihn Europa ein Erfolgsmodell. Und nach sechs Kampagne-Aktionen habe er den Eindruck: „Das Interesse ist da. Neuss weiß, um was es geht.“

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