Für die Europawahl im Juni 2024 haben bereits mehrere Parteien ihre Spitzenkandidaten gewählt und vorgestellt. Das bislang bekannte Kandidatenfeld gibt's hier.

Ursula von der Leyen (CDU): Von der Leyen ist aktuell die erste Frau an der Spitze der EU-Kommission. 2019 wurde sie bereits gewählt und tritt auch in diesem Jahr als Kandidatin für die Europawahl an. Sie steht allerdings auf keinem Wahlzettel, da es aufgrund des Parteienföderalismus in Deutschland eine Besonderheit gibt. Die CDU tritt nur in 15 Bundesländern an, die CSU dafür getrennt in Bayern. Die Folge: Die Unionsparteien stellen für die Europawahl 16 Landeslisten mit jeweils einem eigenen „Spitzenkandidaten“ auf.

Die Spitzenkandidatin der CDU für Baden-Württemberg ist demnach Dr. Andrea Wechsler. Sie ist aktuell Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments.

Manfred Weber (CSU): Der EVP-Fraktionschef im Europaparlament, Manfred Weber, wurde offiziell zum Spitzenkandidaten der CSU für die Europawahl im Juni 2024 gekürt.

Weber war bereits bei der Europawahl 2019 als Spitzenkandidat angetreten - damals sogar für die gesamte Europäische Volkspartei (EVP) und für das Amt des Kommissionspräsidenten, das er aber am Ende nicht bekam. Seit 2022 hat er neben dem Amt als Fraktionsvorsitzender im Europaparlament nun auch noch den EVP-Parteivorsitz inne.

Katarina Barley (SPD): Die SPD hat die amtierende Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Katarina Barley, erneut als Spitzenkandidatin bestimmt. "Ich bin Europäerin durch und durch", versichert Katharina Barley auf ihrer Website. Kaum jemand kann das glaubhafter von sich behaupten als die gebürtige Kölnerin: Ihre Mutter ist Deutsche, ihr Vater Brite, studiert hat sie in Paris, und ihr Bundestagswahlkreis grenzte an Luxemburg.

Die Juristin, die einige Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht arbeitete, war bereits Generalsekretärin ihrer Partei, wechselte dann ins Amt der Familienministerin und fungierte seit der Neuauflage der großen Koalition als Bundesjustizministerin. Aktuelle News zu Katarina Barley finden Sie hier.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist die Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl. Die 66-jährige Düsseldorferin betont, sie wolle für Sicherheit und den Schutz der Freiheit kämpfen.

Terry Reintke (Grüne): Sie geht für das Bündnis90/Die Grünen ins Rennen der Europawahl 2024. Sie ist seit der Europawahl 2014 Mitglied de Europäischen Parlaments und wurde auch 2019 gewählt.

Maximilian Krah (AfD): Er ist Mitglied im Bundesvorstand der AfD und seit 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments.

Fabio De Masi (BSW): Das Bündnis Sahra Wagenknecht, zum ersten Mal dabei, hat zwei prominente Gesichter als Spitzenkandidaten. Einer von ihnen ist der deutsch-italienische Politiker De Masi, der Erfahrungen im EU-Parlament sowie im Bundestag mitbringt und besonders für die Aufarbeitung von Finanzskandalen, darunter Wirecard, bekannt ist.

Thomas Geisel (BSW): Der andere BSW-Spitzenkandidat war ehemals SPD-Politiker und ist besonders in Düsseldorf als Oberbürgermeister von 2014 bis 2020 bekannt.

Die Linke geht mit einem Duo in die Europawahl: Carola Rackete (l) und Martin Schirdewan (r).

Auf Ihrem Bundesparteitag im März haben die Freien Wähler ein fünfköpfiges Spitzenteam gewählt, das für die Partei in den Europawahlkampf 2024 ziehen wird: Joachim Streit (l-r, Rheinland-Pfalz), Christine Singer (Bayern), Gregor Voht (Schleswig-Holstein), Engin Eroglu (Hessen) und Andrea Menke (Sachsen-Anhalt).

Die Partei geht zu zweit in die Europawahl. Das Spitzenduo Martin Sonneborn und Sibylle Berg tritt an. Sonneborn sitzt bereits seit zehn Jahren in Brüssel. Unterstützt wird er nun von der Schriftstellerin Sibylle Berg.

Sebastian Everding (v.l.n.r.), Aída Spiegeler Castañeda und Robert Gabel gehen für die Tierschutzpartei als Spitzenkandidaten in den Europawahlkampf.

Everding ist Marketingmanager aus Dortmund und setzt sich als Selbstständiger für den Erhalt von Wildbienen ein. Er ist einer von zwei Landesvorsitzenden in Nordrhein-Westfalen.

Spiegeler Castañeda ist Juristin und steht der vierköpfigen Fraktion der Tierschutzpartei in Berlin-Spandau vor. Sie war zudem von 2020 bis 2023 eine von drei Bundesvorsitzenden.

Gabel ist studierter Politikwissenschaftler. Auch er ist in der Kommunalpolitik tätig und hat jeweils ein Mandat in der Bürgerschaft Greifswald und im Kreistag Vorpommern-Greifswald inne. Er ist einer der beiden Bundesvorsitzenden.

Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) setzt im kommenden EU-Wahlkampf im Juni 2024 weiter auf die EU-Politikerin Manuela Ripa aus dem Saarland.

Die Piratenpartei wird zur Europawahl 2024 mit einem Spitzentrio in den Wahlkampf ziehen. Die ersten drei Plätze der Liste belegen: Anja Hirschel, Informatikerin und Datenschützerin, Anne Herpertz, Bundesvorsitzende und Lukas Küffner.

Bei der Familien-Partei geht ebenfalls ein Spitzentrio in die Europawahl 2024. Diese sind Niels Geuking (l), Helmut Geuking (r) und Sarah Drewes. Niels Geuking ist für Helmut Geuking im Europaparlament nachgerückt.

Auch die Partei Volt geht bei der Europawahl an den Start. Angeführt wird die 30-köpfige Liste von Damian Boeselager (v.l.n.r.), Nela Riehl, Kai Tegethoff und Rebekka Müller. Die Mitglieder von Volt Deutschland haben eine diverse und vielfältige Liste an Kandidaten gewählt: Menschen unterschiedlicher Herkunft, mit und ohne Behinderung und aus ganz verschiedenen Lebensbereichen.

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