Europwahlen Wahlbeteiligung soll 2019 höher sein als 2014

Düsseldorf · Weniger als die Hälfte aller Wahlberechtigten ging 2014 zur Europawahl - doch der deutsche Wert lag immer noch über dem europaweiten. 2019 sind fast 65 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen, doch 100.000 Briten in Deutschland könnten ihr Wahlrecht verlieren.

Europawahl 2019: Wahlbeteiligung höher als 2014? 65 Millionen Menschen wahlberechtigt
Foto: dpa/Michael Kappeler

48,1 Prozent der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger haben sich an der Europawahl 2014 in Deutschland beteiligt. Damit lag die Wahlbeteiligung höher als bei der vorherigen Wahl (2009: 43,3 Prozent) und über dem EU-Durchschnitt (42,6 Prozent).

Besonders gering fiel die Beteiligung damals im Bayerischen Wald aus. Im Landkreis Regen ging gerade mal 26,4 Prozent aller Berechtigten zur Urne. Die höchste Wahlbeteiligung verzeichnete der Landkreis Südwestpfalz, hier nahmen 66,9 Prozent ihr Stimmrecht wahr. Im Vergleich der Bundesländer waren die Menschen in Rheinland-Pfalz (59 Prozent) und im Saarland (55) besonders wahl-eifrig. In Bremen (40,8) und Bayern (41,9) fiel die Wahlbeteiligung am geringsten aus.

Einer Umfrage zufolge wollen fünf Jahre später knapp zwei Drittel der insgesamt 65 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland an der Europawahl teilnehmen. Das hat das Berliner Forschungsinstitut policy matters Anfang Februar im Auftrag der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung ermittelt. Auch wenn wahrscheinlich nicht alle ihren Vorsatz umsetzten, „deutet sich damit eine höhere Beteiligung an als beim letzten Urnengang 2014“, teilte die Stiftung mit.

Von den 65 Prozent, die an der Europawahl am 26. Mai teilnehmen wollen, hätten 31 Prozent eine Präferenz für die CDU oder CSU. Zweitstärkste Kraft seien die Grünen (17 Prozent), dicht gefolgt von SPD (16) und AfD (15). Die Linke und die FDP kämen auf jeweils 9 Prozent.

61 Millionen Deutsche wählen 96 Abgeordnete

2014 gewann die Union trotz leichter Verluste die Europawahl 2014 in Deutschland. CDU und CSU holten insgesamt 35,3 Prozent der Stimmen. Das ist ein Minus von 2,6 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl 2009.

Die SPD legte auf 27,3 Prozent zu (+ 6,5). Die Grünen verzeichneten 10,7 Prozent (- 1,4). Die Linke kam auf 7,4 Prozent (- 0,1). Die FDP stürzte auf 3,4 Prozent ab (- 7,6). Die AfD erreichte 2014 bei ihrer ersten Europawahl 7,1 Prozent.

Die Union stellt in der aktuellen Legislaturperiode 34 Sitze, die SPD 27. Die Grünen entsenden 11 Abgeordnete ins Parlament, Linke und AfD jeweils 7. Die FDP ist mit drei Mitgliedern vertreten.

2019 sind für Deutschland insgesamt 96 der 705 Plätze reserviert. Zur Wahl sind hier zu Lande auch rund 3,9 Millionen in Deutschland lebende EU-Ausländer aufgerufen. 60,8 Millionen Deutsche dürfen aus insgesamt 40 Parteien auswählen und ihre Stimme abgeben.

Was passierte mit den Briten?

Fraglich ist noch, wie es mit den Briten weitergeht. In Deutschland wären rund 100.000 von ihnen wahlberechtigt, doch aufgrund des Brexits sollen die Staatsangehörigen des Vereinigten Königsreichs nicht wählen dürfen. Im Falle einer Verschiebung des Brexit-Datums muss nach Angaben eines EU-Diplomaten bis Mitte April Klarheit über die Teilnahme der Briten an der Europawahl herrschen.

(cbo/rtr/dpa)
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