Vor der Europa-Wahl 2019 Aktionen, Parteien, Feste – so viel Europa steckt in Düsseldorf

Düsseldorf · Am 26. Mai ist Europawahl. Die blaue Flagge mit gelben Sternen ist allgegenwärtig – in Düsseldorf sowieso. Wir haben uns mal umgeschaut und in der ganzen Stadt Europa entdeckt.

 Bäcker Josef Hinkel warb am Samstag mit Anselm Klatt von Pulse of Europe rund um den Carlsplatz für die Teilnahme an der Europawahl.

Bäcker Josef Hinkel warb am Samstag mit Anselm Klatt von Pulse of Europe rund um den Carlsplatz für die Teilnahme an der Europawahl.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Wer sehnsüchtig auf seine Wahlunterlagen wartet, kann beruhigt sein: Seit Montag werden die Karten gedruckt, die wahlberechtigte EU-Bürger in Düsseldorf über das Prozedere informieren. Demokratiefans müssen nicht bis zum 26. Mai warten: Sie können Briefwahl beantragen oder sogar in Person vorab wählen – siehe unten. Übrigens: Gut 60.000 Bürgerinnen und Bürger aus nichtdeutschen EU-Staate leben in der Stadt.

  1. Café Europa Wer hier einen Milchcafé schlürft, würde nicht denken, wie um diesen Standort gestritten wurde. Zur Tour de France 2017 firmierte der Laden am Markt noch als Café Velo, dann zerstritten sich die Macher. Seit einem Jahr betreibt nun Caterer Christian Poschmann das Café – und alle sind zufrieden. Am Europatag hatdas Café Geburtstag.
  2. Europaplatz Man muss es in aller Härte sagen: So staatstragend, wie sein Name klingt, sieht dieser Platz nicht aus – wirklich nicht. Eingeklemmt zwischen Messeparkplätzen, Sporthalle und Straßenbahnhaltestelle, ein unregelmäßiges Stück Grün mit (immerhin) ein paar Bäumen, Freizeitwert: so mittel. Warum wohl ausgerechnet dieser Platz nach unserem schönen Kontinent heißt?
  3. VOLT Pan-europäisch und progressiv – so beschreibt sich diese Bewegung, die wegen des Brexit gegründet wurde. Das Programm: europäische Probleme europäisch lösen. Zur Not mit Humor, wie bei der Veranstaltung „Marry a Brit“ (Heirate einen Briten). In Deutschland ist Volt als Partei registriert und stellt Kandidaten für die Europawahl – unter anderem die Düsseldorfer Studentin Nora Urbanski (26).
  4. Pulse of Europe Seit einigen Jahren gehen auch in Düsseldorf Europa-Fans an jedem ersten Sonntag im Monat auf die Straße. Pulse of Europe will unpolitisch für Europa werben. Meist machen ihre Aktionen auch noch Spaß – wie der Spaziergang über den Carlsplatz mit Bäcker Josef Hinkel am Samstag.
  5. Yes-Partei Nicht nur europäisch, sondern auch waschecht düsseldorferisch ist die Partei Young European Spirit (YES), schließlich wurde sie im vergangenen Jahr im Heine-Haus auf der Bolker Straße gegründet. Ihr Ziel, zur Europawahl 2019 zugelassen zu werden, hat Yes knapp gerissen: Statt 4000 kamen zum Stichtag nur 3550 Unterschriften zusammen. Immerhin: Es waren auch nur zehn Wochen Zeit. Jetzt will die Partei weiter den europäischen Gedanken in die Politik tragen.
  6. Europe direct Die EU ist vielen Leuten zu weit weg – dabei sitzt sie doch im Herzen der Stadt, nämlich im Rathaus. Im Europe-Direct-Informationsbüro beantworten Experten alle Fragen rund um Europa, außerdem gibt es Workshops, Infomaterial und vieles mehr. Auch wer Förderung für ein europäisches Projekt braucht, kann sich melden. Infos gibt es unter Tel. 8990000 oder duesseldorf.de/europedirect.
  7. Wählen beim Europatag Am 4. Mai feiert die Landeshauptstadt auf dem Marktplatz den europäischen Gedanken – mit Bühnenprogramm, internationalem Streetfood und Kinderaktionen. Und mit Demokratie live: Wer möchte, kann einen waschechten Oberbürgermeister beim Abgeben seiner Stimme zur Europawahl beobachten – und auch selbst gleich wählen. Das Amt für Statistik und Wahlen bietet an, vor Ort Briefwahl zu beantragen. Die Unterlagen gibt es dann direkt in die Hand gedrückt. Wer will, kann sie ausfüllen und gewissermaßen postwendend zurückgeben.
  8. EU needs you“ Brüssel ist eine Reise wert. Bis zum 20. April können sich Jugendliche für eine Tagesfahrt am 4. Mai anmelden. Das Jugendinformationszentrum zeTT lädt junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren ein. Auf dem Programm stehen ein Besuch des EU-Parlaments und des Hauses der europäischen Geschichte – alles umsonst. Der Haken: Wer mitfährt, verpasst den Europatag in Düsseldorf. Aber der ist ja jedes Jahr.
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