Vorstellung der Bewerber Diese Spitzenkandidaten sollen Präsident der EU-Kommission werden
Für die Europawahl im Mai 2019 haben sich bereits mehrere Politiker als Spitzenkandidat ihrer Parteienfamilie beworben. Die Entscheidung darüber, wer als möglicher Nachfolger von Jean-Claude Juncker als EU-Kommissionspräsident ins Rennen geht, fällen die Parteien in den nächsten Monaten. Das Kandidatenfeld.
CSU-Vizechef Manfred Weber war der erste offizielle Bewerber für die Spitzenkandidatur seiner konservativen Parteienfamilie, der Europäischen Volkspartei (EVP). Weber führt die EVP-Fraktion im Europaparlament, der auch CDU und CSU angehören, seit 2014. Seit 2015 ist Weber stellvertretender Parteivorsitzender der CSU. Von 2002 bis 2004 gehörte der Niederbayer dem Bayerischen Landtag an und war 2003 bis 2007 Landesvorsitzender der Jungen Union Bayern. Von 2008 bis 2014 war er Bezirksvorsitzender der CSU Niederbayern.
Die europäischen Sozialdemokraten (SPE) haben den früheren niederländischen Außenminister Frans Timmermans zum Spitzenkandidaten ernannt. Der 57-Jährige ist aktuell noch Vize-Präsident der EU-Kommission, zukünftig will er Jean-Claude Juncker als Chef der mächtigen Behörde nachfolgen.
Am 24. November 2018 wurde Ska Keller aus Deutschland beim 29. Europäischen Rat von Bündnis 90/Die Grünen zu einer der Spitzenkandidaten der Europäischen Grünen für die Europawahlen im Mai 2019 gewählt.
Bas Eickhout aus den Niederlanden freut sich zusammen mit Keller über seine Nominierung als Spitzenkandidat.
Der tschechische EU-Abgeordnete Jan Zahradil tritt als Spitzenkandidat der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) an. Das teilte Parteichef Syed Kamall Anfang November 2018 mit. Mit 75 Abgeordneten ist die EKR derzeit die drittgrößte Fraktion im EU-Parlament. Sie wurde 2009 von der britischen Tory-Partei um Ex-Premierminister David Cameron gegründet. Zahradil ist seit 2004 Mitglied im EU-Parlament.
Da nur rund die Hälfte der Fraktionsmitglieder auch der Europäischen Linkspartei angehört, stellt GUE-NGL keinen gemeinsamen Spitzenkandidaten auf. 2014 ging die Europäische Linkspartei unabhängig davon mit dem heutigen griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras ins Rennen. Die nationalen Parteien könnten nun Vorschläge bis zum 16. November einreichen. Sollte es geeignete Kandidaten geben, soll bis spätestens Ende Januar entschieden werden. Die rechtspopulistische Fraktion ENF lehnt das Konzept des Spitzenkandidaten ab, wie ein Sprecher sagt. "Es steht den Wählern auf nationaler Ebene an zu entscheiden, wer sie im Europäischen Parlament vertreten wird." Die Europawahlen finden am 26. Mai 2019 statt. Infos zum Wahltermin, Prognosen und der Sitzverteilung der Europawahl Hier finden Sie alle aktuellen News und Infos zur Europawahl 2019.