Acht Jahre nach Atomkatastrophe EU will Fischprodukte aus Fukushima wieder zulassen

Tokio · Die Europäische Union will nach Angaben japanischer Behördenvertreter Einschränkungen für Lebensmittelprodukte aus Gegenden lockern, die von der Atomkatastrophe von Fukushima 2011 betroffen waren.

Unterwasserroboter macht Aufnahmen aus Reaktor in Fukushima
9 Bilder

Unterwasserroboter macht Aufnahmen aus Reaktor in Fukushima

9 Bilder
Foto: AFP/IRID

EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hätten den Plan am Donnerstag bei Verhandlungen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe vor dem G20-Gipfel übermittelt.

Die EU hatte den Import von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Fischprodukten aus Fukushima und zehn nahe gelegenen Präfekturen nach der Aussetzung von radioaktiver Strahlung eingeschränkt. Durch Kernschmelzen wurden Pflanzen, Erde und Fische verseucht. Japan hat seit dem Atomunfall ein Beobachtungssystem für radioaktive Strahlung eingeführt. Es hat zulässige Obergrenzen festgelegt, die deutlich strenger als internationale Standards sind. Die japanische Regierung hat sich in großem Umfang darum bemüht, Wälder, Farmen und andere Gegenden zu entseuchen.

Die EU nahm 2017 den Import von Reis aus Fukushima wieder auf. Sie teilte mit, sie habe vor, Sojabohnen aus Fukushima und Lebensmittel und Meeresfrüchte aus mehreren benachbarten Präfekturen zuzulassen.

Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo News berichtete, es würden nicht länger Nachweise einer Verstrahlungskontrolle benötigt. Japan ist darauf aus, alle Verbote gegen seine Produkte aus den betroffenen Gegenden vor den Olympischen Sommerspielen in Tokio 2020 aufgehoben zu bekommen.

(lukra/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort