Bienenschutz EU verbietet weiteres Pestizid teilweise

Pestizid · Den Bienen in Europa geht es schlecht. Mitverantwortlich könnten Pestizide sein. Die EU schränkt nun den Gebrauch eines weiteren Pflanzenschutzmittels ein.

Bienenschutz: Die EU schränkt den Gebrauch eines weiteren Pestizids ein.

Bienenschutz: Die EU schränkt den Gebrauch eines weiteren Pestizids ein.

Foto: dpa, rho bra htf lof

Zum Schutz von Bienen schränkt die EU den Einsatz des Pestizids Fipronil deutlich ein. Das Pflanzenschutzmittel darf zum Beispiel nicht mehr zur Behandlung von Maissamen eingesetzt werden. Das beschlossen Vertreter der EU-Staaten am Dienstag in Brüssel, wie die EU-Kommission mitteilte. Das Einsatzverbot soll ab dem kommenden Jahr gelten, bis Ende Februar darf behandeltes Saatgut noch gepflanzt werden. Nach zwei Jahren soll die EU-Kommission das Teilverbot überprüfen.

Zu den Firmen, die Produkte mit Fipronil herstellen, gehört auch BASF. Die Firma erklärte, das Verbot sei unnötig: "Gemeinsam mit der Mehrheit der Experten bleibt das Unternehmen überzeugt, dass der Niedergang der Bienenbestände von zahlreichen und komplexen Faktoren verursacht wird und dass die Beschränkung von Fipronil nicht zum Bienenschutz beitragen wird." Die Umweltorganisation Greenpeace zeigte sich hingegen erfreut: "Das beschlossene Verbot ist ein weiterer dringend notwendiger Schritt in Richtung Bienenschutz."

Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hatte Fipronil Ende Mai als "hohes akutes Risiko für Honigbienen" eingestuft, wenn es bei Mais eingesetzt werde. Für Maissaat soll das Mittel deshalb ebenso wie für Sonnenblumensamen verboten werden. Für Pflanzen, die vor der Blüte geerntet werden - zum Beispiel Rosenkohl oder Lauch - soll der Einsatz erlaubt bleiben. Ausnahmegenehmigungen soll es für Gewächshäuser geben. Die EU-Kommission muss den Beschluss noch formell annehmen.

Es handelt sich nicht um das erste Verbot, das die EU zum Wohl der Bienen ausspricht: Im Frühjahr beschloss sie bereits Teilverbote für die Pflanzenschutzmittel Clothianidin, Imidacloprid und Thiametoxam.
Sie gelten schon ab Dezember.

(dpa)
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