Bessere Kennzeichnung von Lebensmitteln EU-Kommission will verpflichtendes Nährwertlogo

Brüssel · Um Verbrauchern die Wahl im Supermarkt zu erleichtern, will die EU-Kommission ein verpflichtend Nährwertlogo für Lebensmittel vorschlagen. Die Brüsseler Behörde will ein entsprechendes Papier am Mittwoch vorstellen. Viele Fragen bleiben aber noch offen.

 Der „Nutri-Score“, eine farbliche Nährwertkennzeichnung, auf einem Fertigprodukt.

Der „Nutri-Score“, eine farbliche Nährwertkennzeichnung, auf einem Fertigprodukt.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Deutschland führt ein Nährwertlogo für Lebensmittel bereits ein – allerdings auf freiwilliger Basis der Hersteller. Jetzt sollen die Regeln aber weiter gehen – und noch in diesem Jahr in Kraft treten. Man wolle die Menschen dazu befähigen, eine gesunde und nachhaltige Wahl zu treffen, heißt es im Entwurf einer Strategie für nachhaltige Lebensmittel der EU-Kommission. Es geht um eine freiwillige Verwendung des Logos auf der Vorderseite von Fertigprodukten.

Bei dem System handelt es sich um den aus Frankreich stammenden Nutri-Score, der auch schon in Belgien verwendet wird. Dieser bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe und Proteine in eine Gesamtbewertung ein und gibt dann einen Wert auf einer fünfstufigen Skala an.

In dem Entwurf des Kommissionspapiers bleiben viele Details offen. Deutlich wird, dass es um ein verpflichtendes, einheitliches Logo auf der Vorderseite von Lebensmitteln gehen soll. Zudem soll die verpflichtende Angabe über die Herkunft von Produkten auf Milch ausgeweitet werden sowie auf Lebensmittel, die Milch und Fleisch enthalten. So sollen Verbraucher lokal Produziertes besser erkennen können und kurze Lieferketten fördern.

Das Nährwertlogo ist Teil der deutlich umfangreicheren „Vom Hof auf den Teller“-Strategie, die die gesamte Wertschöpfungskette von Lebensmitteln in den Blick nimmt. Es geht etwa um den Einsatz von Pestiziden, Antibiotika und Düngemitteln sowie um Tierschutz und Fischerei. Auch sollen die Menge weggeworfener Lebensmittel und das Aufkommen an Verpackungsmüll reduziert werden. Allerdings legt die EU-Kommission am Mittwoch noch keine Gesetzesvorschläge vor, sondern skizziert nur ihre Pläne.

(mkoe/dpa)
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