EU-Afrika-Gipfel Länder wollen Flüchtlinge zurück in Heimatländer bringen

Yamoussoukro · Die EU und die afrikanischen Staaten wollen ihre Bemühungen verstärken, in Libyen gestrandete Flüchtlinge in ihre Heimatländer zurückzubringen. Darauf einigen sich die Vertreter beider Seiten beim EU-Afrika-Gipfel in der Elfenbeinküste. Sie sagten außerdem den Flüchtlingen in den Lagern Hilfe zu.

 Ghanas Präsident Nana Akufo-Addo und Frankreichs Präsident Macron am Donnerstag beim EU-Afrika-Gipfel.

Ghanas Präsident Nana Akufo-Addo und Frankreichs Präsident Macron am Donnerstag beim EU-Afrika-Gipfel.

Foto: rtr, PHW/JS

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron erklärte, die EU, Afrika und die Vereinten Nationen diskutierten derzeit ein gemeinsames Vorgehen gegen Menschenschlepper. Die hätten häufig Verbindungen zu terroristischen Netzwerken oder seien selbst Extremisten, sagte Macron dem Rundfunksender France 24.

In libyschen Flüchtlingslagern sind nach Angaben der Afrikanischen Union derzeit zwischen 400.000 und 700.000 Menschen untergebracht. Die Flüchtlinge seien häufig unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt, erklärte der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union, Moussa Faki Mahamat, in Abidjan.

42 Lager mit Flüchtlingen

Rund 3800 Flüchtlinge müssten umgehend ein Lager in Tripolis verlassen, sagte Mahamat. "Das ist nur ein Lager", erklärte er. "Die libysche Regierung hat uns mitgeteilt, dass es 42 gibt." In manchen davon seien sogar deutlich mehr Flüchtlinge untergebracht.

Die Internationale Organisation für Migration hat bis Ende Oktober mehr als 423 000 Flüchtlinge in dem nordafrikanischen Land identifiziert. Die meisten von ihnen stammen aus anderen afrikanischen Ländern. Kurz vor dem Gipfel hatten Aufnahmen von Flüchtlingen bei einer Sklavenauktion in Libyen für Entsetzen gesorgt.

(csi/ap)
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