Neue Sorge um Italiens Euro-Kurs ESM-Chef fordert weitere Reformen
München · Der Chef des Euro-Rettungsfonds ESM, Klaus Regling, hat eine Fortsetzung der wirtschaftspolitischen Reformen in Italien gefordert. "Italien hat im vergangenen Jahr wichtige Reformen angeschoben. Der frühere Ministerpräsident Silvio Berlusconi droht inzwischen mit einem Comeback.
Das haben die Märkte bislang honoriert", sagte Regling der "Süddeutschen Zeitung". Für Italien wie für die gesamte Währungsunion sei es wichtig, dass der Reformprozess fortgesetzt werde.
Der italienische Ministerpräsident Mario Monti hatte am Wochenende seinen baldigen Rücktritt angekündigt, der frühere Ministerpräsident Silvio Berlusconi seine erneute Kandidatur für das höchste Regierungsamt bei den Neuwahlen im Frühjahr.
Noch vor ein paar Monaten sei die Mehrheit der großen Kapitalanleger überzeugt gewesen, dass der Euro nicht überleben werde, sagte Regling. Inzwischen habe sich die Stimmung völlig gedreht.
"Das muss nicht so bleiben, aber die Investoren haben sehr wohl registriert, dass einige große Hedgefonds sich mit ihren Wetten auf ein Scheitern der Währungsunion heftig verspekuliert und viele Milliarden Euro verloren haben", sagte Regling.