Neues Kreislaufwirtschafts-Paket Die EU will weg von der Wegwerfwäsche

Brüssel · Unmengen an Hemden und Hosen werden täglich neu produziert, obwohl die scheinbar billigen Textilien die Menschen ökologisch, finanziell und gesundheitlich teuer zu stehen kommen. Mit einem Kreislaufwirtschaft-Paket will die EU nun Wiederverwendung auch bei der Wäsche - aber nicht nur dort - zur Norm machen.

 Der für den Klimaplan (“Green Deal“) der EU zuständige EU-Kommissar Frans Timmermans bei einer Pressekonferenz im Dezember in Brüssel.

Der für den Klimaplan (“Green Deal“) der EU zuständige EU-Kommissar Frans Timmermans bei einer Pressekonferenz im Dezember in Brüssel.

Foto: dpa/Zheng Huansong

„Ich war eine Dose“, teilte der blitzblanke Nagel den Zeitungslesern bereits vor drei Jahrzehnten in großformatigen Zeitungsanzeigen mit. Die Erkenntnis war damals neu, dass Weißblech für den Müll zu kostbar ist. Nun soll die Dose-Nagel-Erfahrung Schule machen. „Ich war eine Bluse“ könnte dann die Hose mitteilen, wenn es nach dem neuen Kreislaufwirtschafts-Paket geht, das die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel vorstellte. Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans will bereits in diesem Jahr mit Vorgaben gegen die Wegwerfwäsche beginnen. Schließlich würde derzeit auf der Welt in jeder Sekunde eine komplette Lkw-Ladung Textilien einfach verbrannt. Fast-Fashion, also ultrakurze Modetrends und Billigst-Läden stehen genauso dahinter, wie Überproduktion und die Praxis von Onlinehändlern, zurückgesandte Wäsche umgehend zu vernichten.