Krisentreffen der Verteidigungsminister Das Ringen der Nato um rote Linien

Analyse | Brüssel · Putin habe die ukrainische Widerstandsfähigkeit eindeutig unterschätzt, sagt der Nato-Generalsekretär. Die Nato will ihrerseits die militärischen Fähigkeiten der Atommacht Russland nicht unterschätzen und verzichtet auf ein direktes Eingreifen in der Ukraine. Doch die Forderungen und Warnungen nehmen zu.

 Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg vor der Presse nach dem Sondertreffen der Verteidigungsminister am Mittwoch in Brüssel.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg vor der Presse nach dem Sondertreffen der Verteidigungsminister am Mittwoch in Brüssel.

Foto: dpa/Olivier Matthys

In Friedenszeiten hätte das immense Wirkungen gehabt: Hunderttausende Soldaten seien in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden, teilt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einem Krisentreffen der 30 Verteidigungsminister am Mittwochnachmittag in Brüssel mit. Die Verteidigungspläne des Bündnisses seien in Kraft gesetzt, die militärischen Befehlshaber beauftragt, Pläne für eine stärkere Kampffähigkeit zu Land, zur See, in der Luft, im Weltraum und im Cyberraum vorzulegen. Doch es sind keine Friedenszeiten. Es ist Krieg. Russland bombardiert Wohnhäuser, Kliniken und Kasernen in der Ukraine. Auch 20 Kilometer von der Nato-Grenze entfernt. Aber in diesen Krieg will das Bündnis unter keinen Umständen hineingezogen werden. Stoltenberg betont, darüber seien sich alle einig. Vielleicht nach außen, aber im Innern gilt das nicht.