Marine Le Pen von der rechtsextremen Front National (FN) und Geert Wilders, Chef der rechtspopulistischen PVV aus den Niederlanden, haben im Juni 2015 die Bildung der Rechtsaußen-Fraktion "Europa der Nationen und Freiheiten" (ENL) im EU-Parlament bekanntgegeben. Wir zeigen, welche Parteien und einzelne Parlamentarier dazu gehören.

Front National (FN), Frankreich

Marine Le Pen ist Chefin der rechtsextremen Front National. Ihre Partei ist gegen Einwanderung, vor allem aus muslimisch geprägten Ländern und lehnt sowohl die EU als auch den Euro als Gemeinschaftswährung ab. Bei der Europawahl 2014 gab jeder Vierte der FN seine Stimme.

Partij voor de Vrijheid (PVV), Niederlande

Da Geert Wilders nicht im Europaparlament sitzt, steht Marcel de Graaff für die PVV im Europaparlament. Die PVV warnt immer wieder vor einer angeblichen Islamisierung Europas und fordert ebenfalls eine Einwanderungsbeschränkung.

Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)

Harald Vilimsky ist das Gesicht der FPÖ im Europaparlament. Die FPÖ hatte zuletzt bei Landtagswahlen in Österreich mit einer ausländerfeindlichen Kampagne deutlich zulegen können. Zu Wahlerfolgen und in die Regierung hatte die Partei einst der umstrittene Rechtspopulist Jörd Haider geführt.

Lega Nord (LN), Italien

Die italienischen Rechten unter Parteichef Matteo Salvini nutzten geschickt die Euroskepsis für sich, obwohl sie eigentlich schon auf dem absteigenden Ast waren. Auch machen sie den Kampf gegen illegale Einwanderung zu ihrem Thema.

Vlaams Belang, Belgien

Die rechtsradikale Separatisten-Partei gibt sich offen fremdenfeindlich, ihr Vorgänger war Vlaams Blok, der 2004 vom Obersten Gerichtshof wegen Rassismus verboten worden war. Bei der Vorstellung der neuen Rechtsaußen-Fraktion war Tom Van Grieken für die Partei dabei.

Janice Atkinson

Die Britin gehörte einst den Euroskeptikern der Ukip an, wurde aber von der Partei ausgeschlossen. Der Grund: zu hohe Spesenabrechnungen. Nun hat sich die Politikerin der Rechtsaußen-Fraktion angeschlossen.

Kongres Nowej Prawicy (KNP), Polen

Eigentlich hatte Geert Wilders eine Fraktion mit der KNP ausgeschlossen, weil deren vormaliger Chef Janusz Korwin-Mikke antisemitische und frauenfeindliche Bemerkungen von sich gegeben hatte. Da er inzwischen zurückgetreten ist, kommen die beiden KNP-EU-Abgeordneten nun doch in die Fraktion. Einer von ihnen ist Michal Marusik.

Kongres Nowej Prawicy (KNP), Polen

Der zweite KNP-Abgeordnete ist Stanislaw Zoltek. Damit hatte die ENL mehr als 25 Abgeordnete aus sieben Ländern zusammen – die Voraussetzung zur Bildung einer Fraktion im EU-Parlament.