Krieg in Mali Bundeswehr betankt französische Kampfjets

Brüssel/Leer · Soldaten aus der Europäischen Union sollen am 2. April mit der Ausbildung der Streitkräfte in Mali beginnen. Das kündigte der Kommandeur der EU-Ausbildungsmission für Mali, der französische General François Lecointre, am Dienstag in Brüssel an. Die Bundeswehr beteiligt sich mit 80 Soldaten an der Mission.

Französische Soldaten kämpfen in Mali
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Im ostfriesischen Leer laufen derzeit letzte Vorbereitungen. Im Krisengebiet hat die Bundeswehr laut Einsatzführungskommando erstmals französische Kampfjets im Einsatz gegen islamistische Rebellen betankt.

Rund 3000 Soldaten, etwa die Hälfte der malischen Armee, sollen während des zunächst auf 15 Monate befristeten EU-Einsatzes ausgebildet werden. Insgesamt schickt die Europäische Union etwa 550 Soldaten nach Mali. Darunter befinden sich auch Einheiten, die die rund 250 Ausbilder schützen sollen. Die EU-Soldaten haben keinen Kampfauftrag.

Die Bundeswehr begann am Dienstag in Leer mit letzten Vorbereitungen für den Aufbau eines Feldlazaretts. Dazu üben deutsche Sanitäter mit österreichischen und ungarischen Soldaten an medizinischen Geräten und Versorgungseinrichtungen. Die 49 Soldaten sollen im Laufe des Monats in das westafrikanische Krisenland verlegt werden.

Der erste Einsatz des deutschen Spezialflugzeugs vom Typ A310 im Krisengebiet fand bereits am Montag statt. Die Maschine war erst am Samstag - zwei Tage nach der Zustimmung des Bundestags zur Mali-Mission - in den Einsatz gestartet, jetzt wurde sie eingesetzt, um französische Kampfjets in großer Höhe zu betanken. Die Bundeswehr unterstützt den Kampfeinsatz französischer und afrikanischer Truppen auch mit drei Transall-Transportmaschinen.

Im Norden Malis mussten die islamistischen Rebellen nach Angaben Frankreichs erneut schwere Verluste hinnehmen. Bei heftigen Gefechten im Gebirgsmassiv Adrar des Ifoghas seien in der Nacht zum Dienstag etwa 15 Terroristen getötet worden, teilte der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian mit.

Die Bundesregierung schenkte dem malischen Ministerium für Inneres und Zivilschutz am Dienstag Ausrüstung zur Entschärfung von Landminen im Wert von 143.000 Dollar (110.000 Euro). Dazu gehörten neben kugelsicheren Westen auch Minendetektoren.

(dpa/csr)
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