Brexit-Verhandlungen EU bietet Großbritannien Verbleib in der EU an

Brüssel · Für den Fall, dass die Briten eines Tages doch wieder EU-Mitglied werden wollen, hält EU-Kommissionspräsident Juncker die Tür für sie auf. Der irische Ministerpräsident ruft einmal mehr die Bedeutung der Grenze zwischen seinem Land und Nordirland in Erinnerung.

 EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

Foto: afp, ff

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat Großbritannien den Verbleib in der Europäischen Union angeboten. Selbst wenn der Artikel 50 des EU-Vertrags angewendet werde, mit dem Großbritannien die Union verlassen kann, so gebe es doch einen anderen Artikel, mit dem das Land wieder beitreten könnte, sagte Juncker am Mittwoch im EU-Parlament. "Und ich würde mich freuen, das zu ermöglichen", fügte er hinzu.

"Wir werfen die Briten nicht hinaus", sagte der Kommissionschef. "Wir wünschen uns, dass sie bleiben. Und wenn sie das wünschen, dann sollte ihnen das auch gestattet werden."

Die Briten hatten im Juni 2016 in einer Volksabstimmung mit knapper Mehrheit für einen Ausstieg aus der EU gestimmt. Der Brexit ist für den 29. März 2019 geplant. Die Verhandlungen laufen derzeit.

Die Unterhändler von EU und britischer Regierung waren im Dezember zu einer vorläufigen Teilvereinbarung zu Fragen wie der nach dem Geld, das Großbritannien beim EU-Austritt zahlen muss, sowie der nordirisch-irischen Grenze gekommen. Dass es diese Grenze gibt, fällt in der Region seit langem kaum noch auf.

Der irische Ministerpräsident Leo Varadkar sagte zu dieser Causa am Mittwoch in Straßburg, es sei äußerst wichtig, dass es bei den Bekenntnissen in der Grenzfrage keine Rückzieher geben werde. "Das Vereinigte Königreich hat garantiert, dass eine harte Grenze auf der Insel vermieden wird, ganz egal, wie die künftige Beziehung mit der EU sein wird", sagte Varadkar.

Drittes großes Thema der ersten Phase der Verhandlungen neben der nordirisch-irischen Grenze und der britischen Abschlussrechnung waren die Rechte von EU-Bürgern in Großbritannien und Briten in EU-Ländern.
Eine Gruppe von Briten in den Niederlanden verlangte dazu am Mittwoch vor Gericht eine Klärung.

Ihr Anwalt Christiaan Alberdingk Thijm forderte das Gericht in Amsterdam auf, dazu den Europäischen Gerichtshof einzuschalten. Er erklärte, die Rechte der Bürger seien klar, wenn ein Land der EU beitrete. Was bei einem Ausstieg aus der EU geschehe, wisse dagegen niemand.

(csr)
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