Krise in der Eurozone Bofinger warnt vor überzogenem Sparen

Passau · Vor dem erwarteten Beschluss der Finanzminister der Eurozone über Milliardenhilfen für den spanischen Bankensektor hat der deutsche Wirtschaftsweise Peter Bofinger vor weiteren Sparmaßnahmen im Euroraum gewarnt.

 Der Wirtschaftsweise sagt: "Die Politik hat das Problem nicht erkannt."

Der Wirtschaftsweise sagt: "Die Politik hat das Problem nicht erkannt."

Foto: AP, AP

"Die Sparpolitik wird überzogen", kritisierte das Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung in der "Passauer Neuen Presse". Dies führe "die Krisenländer nur noch tiefer in eine Rezession".

"Die Politik hat das Problem nicht erkannt", sagte Bofinger der Zeitung. Wenn das Sparen überzogen werde, schade dies der Konjunktur so stark, dass die finanzielle Situation eines Staats sich verschlechtere statt verbessere. "Wenn man diese Abwärtsbewegung nicht stoppt, können die Hilfen von Staaten für Staaten und Banken auch nicht allzu viel bewegen", warnte der Wirtschaftsweise.

Spanien hatte am 25. Juni offiziell Hilfe aus dem Eurorettungsfonds EFSF für seine angeschlagenen Banken beantragt. Der Bundestag stimmte am Donnerstag dem Unterstützungsprogramm von bis zu 100 Milliarden Euro zu. Am Freitag wollen die Finanzminister der Eurogruppe das Hilfspaket in einer Telefonkonferenz endgültig absegnen. Im Gegenzug muss Spanien einschneidende Sparmaßnahmen umsetzen.

(AFP)
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