Griechenland Bilder einer Krise — Graffiti in Athen

Athen · Wieder eine neue Verhandlungsrunde im Schuldenstreit mit Griechenland, doch eine Lösung ist nach wie vor nicht in Sicht. Wie tief der Frust sitzt, zeigt sich nicht nur in Äußerungen von Politikern beider Seiten, sondern seit Anbeginn der Krise auch in Graffiti, welche insbesondere die Wände von Athen zieren. Wir zeigen einige Motive.

Griechenlands Euro-Frust in Form von Graffiti
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Griechenlands Euro-Frust in Form von Graffiti

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Die Unsicherheit ist groß, wenn es um die Zukunft Griechenlands in der Eurozone geht. Denn keiner weiß, ob am Ende doch der Grexit kommt. Am Mittwochabend jedenfalls wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras und Frankreichs Präsident Francois Hollande erneut versuchen, einen Kompromiss im Schuldenstreit zu finden. Die von Griechenland zuletzt eingereichten Reformvorschläge jedenfalls schienen laut Insidern nicht ausreichend zu sein.

In Griechenland selbst lässt sich der Frust über die Krise auch an vielen Mauern und Wänden in der Haupstadt Athen ablesen — und das nicht erst seit gestern, sondern seit Anbeginn der Krise. Schon 2010 zierten immer mehr Sprüche die Wände, in denen etwa der IWF kritisiert wurde. Nachgelassen hat das bis heute nicht. Zu den Sprüchen gesellten sich im Laufe der Jahre auch große Street-Art-Bilder, oft spielt der Euro eine wichtige Rolle.

Wut-Graffitis in Griechenland
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Wut-Graffitis in Griechenland

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Da wird etwa die Währung von ein paar Männern zu Grabe getragen, oder das Euro-Zeichen wird als eine Klippe dargestellt, von der ein Auto direkt ins Wasser stürzt. Da wird ein Schuldenschnitt gefordert, und der IWF möge doch bitte das Land verlassen. Andere Graffiti sehen auch den Grexit als Lösung. Und auch Angela Merkel ist da zu sehen — als Mickey Maus im Euro-Disneyland.

Worterklärungen in Griechenlands Schuldenkrise
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Foto: dapd, Michael Gottschalk
Alexis Tsipras - selbsternannter Retter Griechenlands
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Das ist Alexis Tsipras

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Foto: dpa, sp ase tba

"Sehr viele Darstellungen greifen auch Motive aus dem Alltag auf und setzen sich mit der bedrückenden Wirkung der Krise auseinander, der Verzweiflung der Menschen, der Angst", hat Julia Tulke, die damals ihre Masterarbeit über die "Ästhetik der Krise" schrieb, schon im Juli 2013 zu jetzt.de, dem Jugendportal der "Süddeutschen Zeitung", gesagt. "Diese Dinge werden jetzt eben nicht nur sichtbar, wenn die Menschen demonstrieren, sondern sind durch die Kunstwerke direkt ins Stadtbild eingeschrieben." Und das bis heute und wohl noch eine ganz lange Zeit darüber hinaus.

(das)
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