Bilanz der deutschen EU-Ratspräsidentschaft Merkels europäisches Erbe

Analyse · Corona-Pandemie, Klimapolitik und Brexit-Deal – es gab viel zu tun für die Deutschen in der EU-Ratspräsidentschaft. Die Bundeskanzlerin und ihr Team erzielten einige unerwartete Erfolge, mussten aber auch etwa in der Asyl- und Menschenrechtspolitik Rückschläge hinnehmen.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft zu einem Rundtischgespräch beim EU-Gipfel in Brüssel im Juli ein. Deutschland hatte im zweiten Halbjahr die Ratspräsidentschaft inne.

Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft zu einem Rundtischgespräch beim EU-Gipfel in Brüssel im Juli ein. Deutschland hatte im zweiten Halbjahr die Ratspräsidentschaft inne.

Foto: dpa/Francois Lenoir

Die britische Botschafterin in Deutschland, Jill Gallard, sieht eine Wahlverwandtschaft der beiden Nationen. „Die Deutschen sind ähnlich wie die Briten sehr pragmatisch und lösungsorientiert“, stellte sie im Gespräch mit unserer Redaktion fest. Doch während die Briten diesen Ruf mehr und mehr verspielen, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel den Pragmatismus geradezu zu ihrem Regierungsstil erhoben. Einen neuen Beweis dafür lieferte sie in der halbjährlichen EU-Ratspräsidentschaft. Egal, wie weit die Positionen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie, der Einhaltung des Rechtsstaats oder der Klimapolitik auseinander lagen, zum Schluss brachte sie die Enden zusammen. Eine Meisterin des Kompromisses.