Atomare Abschreckung Kramp-Karrenbauer aufgeschlossen für strategischen Dialog mit Macron

Paris · Anfang Februar bot Frankreichs Präsident anderen EU-Ländern einen tieferen Einblick in die Atompolitik seines Landes an. Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer zeigte sich nun offen für solche Gespräche.

 Annegret Kramp-Karrenbauer mit der französischen Verteidigungsministerin Florence Parly.

Annegret Kramp-Karrenbauer mit der französischen Verteidigungsministerin Florence Parly.

Foto: AFP/BERTRAND GUAY

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer signalisiert Interesse am Pariser Angebot für eine engere Zusammenarbeit bei der atomaren Abschreckung. „Ich glaube, dass wir diesen strategischen Dialog aufnehmen müssen“, sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag in Paris. Die Gespräche stünden aber erst ganz am Anfang; man müsse darüber beraten, was das konkret bedeute, schränkte sie ein.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte Anfang des Monats in einer Grundsatzrede den europäischen Partnern einen tieferen Einblick in die Nuklearabschreckung seines Landes angeboten. Nach dem Austritt der Briten aus der EU verfügt in der Staatengemeinschaft nur noch Frankreich über Atombomben.

Deutschland liege weiter unter dem „amerikanischen Nuklearschirm“ und sei Teil einer nuklearen Teilhabe – sie sehe nicht, dass sich daran etwas grundlegend ändern solle, sagte Kramp-Karrenbauer. In mehreren EU-Staaten lagern nach früheren Angaben amerikanische Atombomben, die gegebenenfalls von den Luftwaffen dieser Länder ins Ziel getragen werden sollen. So sind in Deutschland etwa 20 Atombomben auf dem Fliegerhorst Büchel stationiert, deren Modernisierung demnächst ansteht.

(c-st/dpa)
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