Griechischer Finanzminister Stournaras Athen: "Troika"-Bericht bis Mitte Oktober

Berlin · Der griechische Finanzminister Ioannis Stournaras erwartet den entscheidenden Bericht der "Troika" von EU, IWF und EZB bis Mitte Oktober. "Wir sind auf einem guten Weg", sagte er.

August 2012: Auflagen und Rettungspakete für Athen
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Die Troika der internationalen Geldgeber wird nach Einschätzung des griechischen Finanzministers Yannis Stournaras bis Mitte des Monats ihren entscheidenden Bericht für die Freigabe der nächsten Hilfsgelder vorlegen. "Ich erwarte den Troika-Bericht bis Mitte Oktober. Und ich bin sehr optimistisch, dass Griechenland bis Ende Oktober frisches Geld vom letzten Paket bekommt", sagte der Minister der "Bild"-Zeitung.

Noch am Dienstag hatte sich er vorsichtiger geäußert. Gefragt, ob der Bericht bis zum EU-Gipfel am 18. Oktober fertig werden könnte, sagte er: "Wir werden sehen". Ursprünglich sollte der Bericht, der die Basis für die Entscheidung über die Freigabe von 31 Milliarden Euro aus dem Hilfspaket ist, im September vorgelegt werden. Inzwischen ist in der EU die Rede davon, dass der Report wohl erst Ende Oktober fertiggestellt werde.

Einige EU-Vertreter und Diplomaten haben gar die Vermutung geäußert, die Veröffentlichung könnte bis nach der US-Wahl am 6. November hinausgeschoben werden. Die EU wolle jede Gefahr für die Weltwirtschaft vor der Entscheidung über eine Wiederwahl von US-Präsident Barack Obama vermeiden, hieß es zur Begründung.

Zwei Vertreter der Regierung in Athen hatten am Dienstag beklagt, unterschiedliche Vorstellungen der Europäischen Union (EU) und des Internationalen Währungsfonds' (IWF) über das weitere Vorgehen erschwerten die Verhandlungen über weitere Hilfen. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte in der vergangenen Woche erfahren, dass der IWF den Schuldenabbau verstärken will, während die EU Griechenland mehr Zeit geben will.

Stournaras sagte, "Es gibt keinen Streit mit der Troika, wir sind auf einem guten Weg." Seit Wochen verhandelt die griechische Regierung mit der Troika aus EU, EZB und IWF über Einsparungen in Höhe von zwölf Milliarden Euro. Am Montag beraten die Euro-Finanzminister über die Lage in Griechenland.

Ohne die nächste Hilfstranche droht dem Land langfristig die Pleite und der Austritt aus der Euro-Zone. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Regierung in Athen auf jeden Fall Geld erhalten wird, um eine weitere Destabilisierung des Währungsraums zu verhindern.

(dpa/rtr)
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